Am Abend des 2. September 2004 brach in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ein Feuer aus. Das zum Weltkulturerbe zählende Gebäude wurde als „Grünes Schloss“ im 16. Jahrhundert errichtet. Über 30.000 Bände sind durch Feuer oder Löschwasser beschädigt worden, teilte ein Sprecher mit. Die Ursache für den Großbrand blieb zunächst unklar.

Die Herzogin Anna Amalia ließ 1766 das Schloss nach den Plänen von August Friedrich Straßburger zu einer Bibliothek umbauen. Während dieses Umbaus entstand der berühmte Rokokosaal, der drei Stockwerke des Gebäudes durchdringt und neben Büchern auch zahlreiche Kunstwerke beherbergt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde nach Plänen des Berliner Baumeisters Heinrich Gentz ein Anbau errichtet, der einen ehemaliger Turm der Stadtmauer miteinbezieht.

Für den Bau einer Bibliothekserweiterung war im Jahr 2002 ein Wettbewerb ausgeschrieben worden, den die Architekten Hilde Barz-Malfatti und Karl-Heinz Schmitz für sich entscheiden konnten. Der Bau ist fertig gestellt (BauNetz-Meldung vom 8. 10. 2003 zum Richtfest) und wird derzeit mit den über die Stadt verteilten Beständen bestückt. Die Eröffnung war für Ende 2004 geplant.

Von den im Rokokosaal aufbewahrten historischen Büchern konnten nach Agenturmeldungen ein großer Teil unbeschädigt gerettet werden, darunter eine unersetzliche Lutherbibel aus dem 16. Jahrhundert.

Zum Thema:

BauNetz-Meldung vom 21. 5. 2002 zur Grundsteinlegung des Erweiterungsbaus

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