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02.03.2006
Bizarrer Streit
Boykott-Aufruf bringt Rogers in Bedrängnis
Richard Rogers droht seinen derzeit größten Auftrag zu verlieren, weil er Opfer eines bizarren Konflikts wurde: Rogers hatte sein Büro in London für ein Treffen einer Aktion zur Verfügung gestellt, die einen Boykottaufruf plant.
Die Organisation „Architects and Planners for Justice in Palestine“ kritisiert „alle Personen und Firmen, die in den besetzten Gebieten Israels arbeiten, weil dies das Apartheid-System einer räumlichen Kontrolle unterstützt“. Die 60 beteiligten Architekten wollen israelische Kollegen und Baufirmen boykottieren, die mit dem Bau der Mauer zu tun haben, die Juden und Araber trennt.
Rogers‘ Unterstützung für diese Organisation hat ihm nun seinerseits Boykottdrohungen von Seiten jüdisch-amerikanischer Hardliner eingebracht: Denn Rogers plant derzeit einen 1,7 Milliarden US-Dollar teuren Anbau an das Jacob-Javits-Convention Center in New York (siehe BauNetz-Meldung zur Planvorstellung).
Das Messezentrum wurde nach dem republikanischen Senator Jacob Javits benannt, der in den 70er Jahren zu den stärksten Verteidigern Israels im US-Senat gehörte.
Ein Vertreter der „Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations“ sagte nun: „Javits wäre irritiert, wenn er wüsste, dass der Architekt, der das nach ihm benannte Gebäude erweitert, mit einer anti-israelischen Aktion in Zusammenhang steht. Das ist gegen Javits‘ Vermächtnis“.
Der demokratische Politiker Anthony Weiner aus New York gab an, dass „Rogers‘ Verbindung ihn disqualifiziert, am Javits-Center zu arbeiten. Rogers sollte keine Steuergelder vom Staat New York als Honorar bekommen. Wir können sicher einen Architekten finden, der weniger abscheuliche Ansichten hat.“
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