Bei Bodenuntersuchungen für den Bau von Ländervertretungen in Berlin ist ein Bunker entdeckt worden, der offenbar für NS-Propagandaminister Joseph Goebbels und seine Familie gebaut worden war. Die mit den Arbeiten beschäftigte Deutsche Stadt- und Grundstücksgesellschaft (DSK) hatten die unterirdischen Reste zwar schon vor Wochen entdeckt, jedoch erst jetzt den Berliner Behörden mitgeteilt. Der rund 100 Quadratmeter große Bunker liegt nach den Angaben der DSK 20 Meter neben der ehemaligen Goebbels-Residenz. In den drei Räumen, die über Jahrzehnte hinweg voller Wasser gestanden haben sollen, seien aufgebrochene Tresore, verrottete Stahlhelme und Munitionsreste gefunden worden.
Der vermutlich unter strenger Geheimhaltung angelegte Bau liegt exakt unter dem geplanten Bauplatz des umstrittenen Holocaust-Mahnmals. Dessen Errichtung, so beeilten sich gestern die verschiedenen Auslober mitzuteilen, sei durch die Entdeckung jedoch nicht gefährdet. Im Gegenteil: Lea Rosh, eine der Mitbegründerinnen des Förderkreises, kündigte im Rahmen der Abschlußdiskussion über die vier in der Endrunde verbliebenen Entwürfe den Baubeginn der Gedenkstätte für Anfang 1999 an. Welche der Arbeiten zur Ausführung kommt, soll im März endgültig entschieden werden.
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