Der Leuchtturm im Kölner Stadtteil Ehrenfeld leuchtet seit kurzem wieder – allerdings „auf dem Trockenen“. Statt an der Küste stand er stets an einer Bahnlinie: 1884 hatte sich das Industrieunternehmen „Helios“, Hersteller elektrischer Anlagen, an der Venloer Straße niedergelassen; am 44 Meter hohen „Versuchsleuchtturm“ wurden die Signalanlagen für die Küste erprobt. Nach der Liquidierung der Firma im Jahr 1905 wurden in der Montagehalle erst Werkzeugmaschinen, dann Motoren gefertigt. Ab 1927 fanden Sechstagerennen, Karnevalssitzungen und später auch nationalsozialistische Kundgebungen in der umgebauten „Rheinlandhalle“ statt. Unter dem beeindruckenden Glasdach entstand nach dem Krieg der erste Kölner Supermarkt. Die Montagehalle und der im Krieg beschädigte Turm wurden 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Erst 1995 wurde der Turm saniert und eine neue Lichtquelle auf dem quadratischen Sockel montiert. Jetzt strahlt das Wahrzeichen der Anlage wieder – auf ein drehendes Signal mußte zugunsten der Flugsicherung jedoch verzichtet werden.