Am 4. August 2006 wird das neue Besucherzentrum des Nationalparks Bayerischer Wald eröffnet. Realisiert wurde der Bau vom Augsburger Büro Löhle Neubauer, das im Juli 2000 den offenen europaweiten Realisierungswettbewerb für das Projekt gewonnen hatte (BauNetz-Meldung vom 7. 11. 2001). Das „Haus zur Wildnis" liegt nördlich von Zwiesel, nahe der Gemeinde Ludwigsthal auf einer 680 Meter hoch gelegenen Bergkuppe.
In einer schneereichen Gegend gelegen, zeigt sich das Besucherzentrum als überdachte „Freifläche“, die sich aus dem bestehenden Gelände entwickelt. Vorhandene Geländehöhen bleiben unverändert und werden auf die Innenbereiche übertragen.
Weit ausladende, begrünte Dächer, die abstrahiert in Form und Sprache zu vorhandenen Felsformationen stehen, bieten Schutz vor Wind und Wetter und bergen jeweils höhenversetzt die einzelnen Funktionen des Gebäudes: Foyer, Cafeteria, Laden, Seminarraum, Verwaltung, Spiel- und Erlebnisräume, Ausstellungsräume und 3D-Kino.
In seiner Materialität und Farbigkeit nimmt sich das Gebäude stark zurück und lässt auch im inneren den dominanten Außenraum wirken. Sichtbeton, naturbelassene Douglasie, Eichenböden und –möbel prägen das Innere.
Die unter den großen Dächern eingestellten Kuben sowie die geneigten Wandscheiben und die schräg stehenden Stützen schaffen ein unverwechselbares Raumerlebnis.