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08.07.2008
Weltkulturerbe Moderne
Berliner Siedlungen auf UNESCO-Liste aufgenommen
Zehn Jahre lang hat Berlin in einer wohl klugen und umsichtigen Manier die Bewerbung vorbereitet, am 7. Juli 2008 kam die Belohnung: Die UNESCO hat an dem Tag in Québéc entschieden, dass sechs Berliner Siedlungen der zwanziger Jahre fortan en bloc zum Weltkulturerbe zählen. Damit ist das Ensemble der Siedlungen der dritte Weltkulturerbe-Standort in der deutschen Hauptstadtregion nach der Berlin-Potsdamer Schlösserlandschaft und der Berliner Museumsinsel. Auch sind diese Siedlungen im Reigen der UNESCO-Welterbestätten seltene Vertreter der dort bislang unterrepräsentierten Moderne.
Der Ankündigung einer Ausstellung über diese Siedlungen (siehe BauNetz-Meldung vom 27. Juli 2007) ist zu entnehmen, welche Siedlungen dazu zählen:
* Gartenstadt Falkenberg in Treptow
* Siedlung Schillerpark in Wedding
* Hufeisensiedlung Britz
* Wohnstadt Carl Legien in Prenzlauer Berg
* Siemensstadt
* Weiße Stadt in Wedding
Diese Siedlungen zeigen nicht nur eine stilistische und zeitliche Bandbreite von den zehner Jahren (Falkenberg) bis zu den dreißiger Jahren (Schillerpark), sondern sie sind auch im Hinblick auf die Eigentümerstruktur „weltkulturerbefähig“. Die genannten Siedlungen sind weitgehend noch in der Hand gemeinnütziger und genossenschaftlicher Bauherren, die man zur Verfolgung der Weltkulturerbeziele verpflichten konnte. Bei Siedlungen wie z.B. Onkel Toms Hütte, die baugeschichtlich erheblich bedeutsamer ist als so manche der aufgenommenen Ensembles, ist dieses gemeinsame Engagement angesichts der zersplitterten Eigentümerstruktur bei den Reihenhäusern in hunderte Einzeleigentümer nicht zu erwarten; daher hat man auf die Aufnahme solcher Siedlungen verzichtet.
Studenten der TU Berlin arbeiten bereits an Konzepten für die touristische Erschließung der Siedlungen.
Zum Thema:
www.stadtentwicklung.berlin.de
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