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30.10.2007

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Haus der Frauen

Berliner Beginenhof fertig


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In Berlin leben mehr als 600.000 Frauen alleine – ein Anlass, eine neue Wohnform zu entwickeln: Der Beginenhof am Erkelenzdamm in Berlin-Kreuzberg ist ein von der Architektin Barbara Brakenhoff aus Leipzig entworfenenes Wohngebäude für Frauen, das am 11. Oktober 2007 fertig gestellt wurde.

Brakenhoff hatte im Jahr 2002 den Wettbewerb gegen vier weitere eingeladene Büros gewonnen. Ihr Konzept „Frauen wohnen im 21. Jahrhundert“ bedeutete: Vermittlung zwischen Individuum und Gemeinschaft. Die Beteiligung der zukünftigen Nutzerinnen von Anfang an war für Barbara Brakenhoff eine Voraussetzung, und ebenso wichtig, wie die besondere Nutzung des Gebäudes in der Form und Gestaltung erkenntlich zu machen.

In der Struktur ist der Neubau gradlinig. Die zur Straße und Parkanlage ausgerichtete Fassade ist von Geschoss zu Geschoss in gegeneinander anlaufenden Wellen ausgebildet: Jede Wohnung hat Raum für eine Terasse und Loggia. Die Fassade zum Hinterhof ist, wie für Berlin üblich, sachlich.

Der siebenstöckige Neubau bietet auf einer Nutzfläche von 3.600 Quadratmetern 53 Eigentumswohnungen, zwei Gästewohnungen sowie Gemeinschafträume im Erdgeschoss und auf dem Dach.
Anstatt, wie zunächst vorgesehen, zur Umsetzung des Projekts eine Genossenschaft zu gründen – die jedoch rechtlich nicht mit Wohnen im Eigentum vereinbar ist –, wurde der Verein Beginenwerk gegründet. Dieser Verein stimmte die Vorstellungen der neuen Eigentümerinnen während der Planung und der Bauphase mit der Architektin ab.
Aufgrund der Einsprache der Käuferinnen entstanden bei drei Wohnungsgrundtypen mit 55, 75 und 105 Quadratmetern schließlich 53 verschiedene Grundrisse.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

A. Zimmermann | 02.11.2007 12:04 Uhr

ganz schön laut

JedeR sollte doch so leben können wie sie oder er mag. Allerdings lieber nicht mit Blick auf dieses Haus! Zeigt die Abbildung doch nicht die ganze Wahrheit: Die Fassade ist mit sehr bunten Glaselementen versehen, die die kurvenreiche Fassade noch unruhiger wirken lassen, als sie sowieso schon ist. Insgesamt wirkt das Gebäude dadurch als Fremdkörper in der vorhandenen Bebauungsstruktur. Viele moderne Gebäude, die es in Berlin zu bewundern gibt schaffen das viel besser. Schade ....

6

RLI | 31.10.2007 17:04 Uhr

Haus der Frauen

Ich nehme diese Architektur als überaus gelungen und niveauvoll wahr.

5

Nightfly | 30.10.2007 23:37 Uhr

Architektur als Ausdruck?

Sind diese Balkone eigentlich Allegorien auf diese Bügel, welche in BHs drin sind?

4

Nightfly | 30.10.2007 23:25 Uhr

Warum überhaupt?

Warum eigentlich ein Haus für Frauen?
Sollte der Trend nicht dahingehen, daß man gesellschaftliche Strukturen mischt, um dem Problem des oft fehlenden Familienverbandes entegenzuwirken?

3

Niels Vagt | 30.10.2007 19:15 Uhr

Wer hätte das gedacht?

Wer hätte das gedacht? Es gibt doch noch eine neue Nische im Sumpf der Sozialromantik, die neu zu besetzen eine Kollegin sich nicht zu schade war. Ich zolle Ihr Respekt für den betriebswirtschaftlichen Riecher und ihr Vermarktungsgeschick. Allein wohnende Frauen können jetzt auch gestapelt weiter alleine leben. Gigantisch. Falls die lieben Bewohner allerdings mal einen Verehrer mit nach Hause bringen, rate ich dringend, dies nur von der - übrigens wirklich gut geratenen - Straßenfassade zu tun. Denn die angeblich sachliche Hinterhoffassade ist nicht "sachlich", sondern tötet nicht nur den romatischen Moment des "kommst du noch mit hoch?", sondern vermutlich auch sonst jedes Wohlgefühl. Macht aber nix, denn sollte es mit dem Herrn dann klappen, kann frau ja sowieso nicht dort wohnen bleiben?

2

Frank Ewald | 30.10.2007 18:29 Uhr

henrys kurven

irgendwie finde ich es doch beruhigend, dass gute architektur nicht allein von der geschlechterzugehörigkeit bestimmt wird, sondern von der kunst des gestalten. es wurde das projekt auch nicht ausgeschrieben um in der liste der 100 schönsten häuser aufgenommen werden zu können. für ein selbstbestimmtes frauengetto und für kreuzberg ist die fassade doch ganz gefällig geworden und wenn man den begriff wellig verwendet, wäre man auch das leidliche thema von henry's kurven los und könnte sich dem gewichtigerem thema zuwenden, ob die spannung zwischen angenzender bestandsarchitektur von den architektinnen auzreichend gewürdigt worden ist. wäre doch schön, wenn dazu von allem von unseren kolleginnen eine "kurvige" kritik kommen könnte.

1

henry | 30.10.2007 16:15 Uhr

kurvig

...dass es eine frau ist, der nichts besseres zum thema "entwerfen für frauen" einfällt, als eine kurvige fassade finde ich befremdlich. als männlicher wettbewerbsteilnehmer wäre man wahrscheinlich wegen sexistischer anspielung aus dem verfahren ausgeschossen worden.
die wellen in der fassade waren im übrigen schon am potsdamer platz als kitschiger selbstzweck dermassen entlarvend, dass eigentlich anzunehmen war, dass sowas nicht nochmal gemacht wird...und da war´s wenigstens noch konsequent durchdetailliert !

 
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