Eines der schönsten Geschäftshäuser der Weimarer Republik in Berlin erhält eine neue Nutzung: Im ehemaligen Tauentzienpalast in der Nürnberger Straße (Richard Bielenberg, Josef Moser, 1928-31) wird am 15. März 2007 ein Drei-Sterne-Superior-Hotel eröffnet.
Das fünfgeschossige Gebäude mit seiner über 150 Metern langen Tavertin-verkleideten Fassade (das auch den „Femina-Palast“ (30er), die „Badewanne“ (50er) und später den „Dschungel“ (80er) beherbergte) wurde von Reuter Schoger (Berlin) in Zusammenarbeit mit dem italienischen Designer Luigi Lanzi umgebaut.
Neben der denkmalgerechten Sanierung – die auch die zweifarbige Fassung der Fenster würdigte – und der Gestaltung der 285 Zimmer griffen die Architekten auch in die Bausubstanz ein: Entlang des ersten Geschosses im Bereich des Innenhofs entstand eine schmale, langgestreckte Hotelhalle. Dessen mit dem Denkmalamt abgestimmte Fassadengliederung sowie der Altbau-Anschluss korrespondieren mit der Achsaufteilung im Ladengeschoss. Die sich daraus ergebenden Versprünge zur Hoffassade der anderen Geschosse sind ein Zugeständnis an die innenräumliche Stimmigkeit des Saals, so die Architekten.
Für die Tagungsraumzone wurde die alte Treppenanlage zum ehemaligen Feminasaal wieder aufgegriffen und freigelegt. Letzterer war im Krieg zerstört und in den 50er Jahren rudimentär wieder aufgebaut worden. Reuter Schoger errichteten den Saal mit 600 Plätzen in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz neu.
Die Investitionskosten an dem unter dem Namen „Ellington“ firmierenden Hotel betrugen 40 Millionen Euro.