Im Rahmen des Ausbaus der Berliner Wasserstraßen soll die Charlottenburger Schleuse erneuert werden. Zumindest ist dies das Ergebnis eines von Bausenator Klemann (CDU) in Auftrag gegebenen sogenannten Obergutachtens. Das Gutachten sieht vor, die Spree für den Schleusenbau in Form einer Verlängerung des Westhafenkanals zu begradigen. Die vorhandenen Spreebögen würden durchstochen, um den nötigen Platz für den Neubau zu gewinnen. Diese Entscheidung steht im krassen Gegensatz zu einem Raumordnungsverfahren von Brandenburg und Berlin zum Havelausbau, das empfahl, die Kulturlandschaft Potsdam zu umfahren. Ein Ausbau der Schleuse Charlottenburg wäre auf diese Weise überflüssig geworden, wie der energiepolitische Sprecher der Berliner Bündnisgrünen bemerkte. Kritiker dieser sogenannten „großen Lösung“ wenden außerdem ein, daß neben den ökologischen Schäden einer Flußbegradigung auch Schrebergärten und eine auf dem zukünftigen Schleusengelände ansässige Baustoffhandlung der Anlage weichen müssten. Die Finanzierung der Anlage wurde vom Bund bereits zugesichert.