Vielleicht ist es nicht das schönste, dafür aber das größte freistehende Bahnhofsgebäude Asiens: Pünktlich zur Olympiade wurde nicht nur die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Tianjin und Beijing, sondern auch der dazugehörige Bahnhof im Süden der chinesischen Hauptstadt eröffnet. Von der Beijing South Railway Station aus, die Terry Farrell and Partners (London/Hong Kong) entworfen haben, werden die Olympiagäste 47mal täglich in nur 30 Minuten nach Tianjin gefahren. Dort finden ab heute, 7. August 2008, die Vorrundenspiele im Fußball statt. Von 24 Gleisen werden zu den Stoßzeiten der Spiele bis zu 30.000 Passagiere pro Stunde an- und abreisen.
Die Dimensionen des neuen Bahnhofsgebäudes passen irgendwie zum Riesenland China: Es hat eine Nutzfläche von 940.000 Quadratmetern. Das stählerne Dach mit seiner aufgefächerten Blütenform entspricht, um beim Thema Fußball zu bleiben, einer Fläche von 20 Fußballfeldern; wovon 30.000 Quadratmeter auf Oberlichter entfallen, die für viel Tageslicht sorgen sollen.
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sporadischleser | 08.08.2008 03:38 Uhr@rehn
das ist so deutsch: alles, was nicht so aussieht wie hier, wird von vorneherein und ohne argumente abgelehnt.
so ein riesenbahnhof ist vor allem ein komplexes funktionales verkehrsbauwerk, das äußerst anspruchsvoll in der planung ist. und andere länder haben andere kulturelle traditionen und damit andere ästhetische vorstellungen.
der hauptbahnhof in berlin ist ästhetisch gesehen beispielsweise sicher auch keine meisterleistung - auch wenn er 100-prozentig nach gerkans entwurf gebaut worden wäre -, aber er ist als großbahnhof mit sicherheit einer der besseren gebäude, die in letzter zeit gebaut wurden. im gleisbereich weist er allerdings einige eklatante funktionale mängel auf, die ganz klar der entwurfsplanung entstammen.
auf jeden fall wäre es im hinblick auf architektur im ausland schon hinreichend, wenn man versuchen würde, andere kulturen zu verstehen. der pekinger südbahnhof von farrell entspricht auch nicht 100-prozentig meinen sehgewohnheiten - aber deswegen muss er ja nicht von vorneherein schlecht sein. er hat sicherlich viel positives, auch wenn einem der entwurf nicht gefällt.
im umgang mit anderen kulturen wünsche ich mir manchmal weniger arroganz!