Ein neuer Hochhausplan sorgt in Berlin für Furore. Längst überfällig widmet sich nun eine Studie dem bisher vernachlässigten alten West-Zentrum am Bahnhof Zoo. Nicht nur als Planspiel, sondern in Abstimmung mit potentiellen Investoren, ließ Bausenator Jürgen Klemann (CDU) ein konkretes städtebauliches Ideenbild entwickeln. Im Namen seiner Behörde erarbeitete der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler mit dem Berliner Bauhistoriker Wolfgang Schäche ein Baumassen-Modell, daß durch Abriß und Neubau sowohl bereits genehmigte, als auch spannende neue Projekte ermöglichen soll. Die Investoren drängen im Gegensatz zum Alexander-Platz hier zu Investitionen. Sie wollen bauen, vor allem hoch hinaus. Mit der erstmaligen Erlaubnis zum Hochhaus, sollen sie gleichzeitig zur Beseitigung städtebaulicher Defizite verpflichtet werden. Neben der Schließung des Autotunnels an der Budapester Straße werden vier neue bis zu 105 m hohe Hochhäuser vorgestellt: Eines am Europa-Center, eines am sogenannten Gloriablock zwischen Kurfürstendamm und Kantstraße, ein weiteres als Turmbebauung am Kudamm-Eck und ein viertes an Stelle des baureifen Zoofenster-Projektes von Richard Rogers. Kant-Dreieck und Hochhaus am Zoo dürfen erheblich aufgestockt werden. Über die Hochhausplanung hinaus soll das unter Denkmalschutz stehende Bikinihaus in den ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden. Zum Konzept gehört auch der Abriß des die Kantstraße überspannenden Schimmelpfenghauses. Sowohl am Kudamm-Eck, als auch am „Zoofenster” soll der Bau noch in diesem Jahr beginnen. Diesem Zwischenbericht werden heftige Auseinandersetzungen besonders mit dem unbefragt gebliebenen Berliner Stadtentwicklungs-Senator Peter Strieder (SPD) folgen. Ein Abschlußpräsentation wird für August erwartet. Man kann gespannt sein, ob diese Vision einen Schatten wirft.