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23.11.1999
Ungers` Fresken trocknen aus
Baustopps nach Holzmannn-Pleite legen 1.200 Projekte lahm
Die Pleite des Bauunternehmens Philipp Holzmann führte am 23. November 1999 in ganz Deutschland zu Baustellenstillegungen.
Am Vormittag hatte das Unternehmen beim Frankfurter Landgericht ein Insolvenzverfahren beantragt. Jetzt drohen bundesweit durch längere Baustopps Schäden in Millionenhöhe.
Eines der prominentesten bedrohten Projekte ist der Neubau des Kölner Wallraf-Richartz-Museums. Dort war am 1. Juni 1999 Richtfest gefeiert worden. Zur Zeit werden Innenwände des Gebäudes mit italienischen Fresken ausgestattet. Dieser Prozess war in der Vorwoche begonnen worden und ist nur unter speziellen klimatischen Bedingungen durchzuführen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner Ausgabe vom 23. November berichtet, wurde die Baustellenheizung jedoch ausgeschaltet, und die Arbeiten an den Fresken wurden bis auf weiteres eingestellt. Die beteiligten Firmen wollen den Ausgang der Konkursverhandlungen abwarten. Der Architekt des Museums, Oswald Mathias Ungers, fürchtet, daß die Fresken bei den Wintertemperaturen innerhalb weniger Tage austrocknen. Sollte es zu einem längeren Baustopp kommen, rechnet Ungers mit Schäden für den Bauherrn in zweistelliger Millionenhöhe.
In Deutschland sind insgesamt 1.200 Baustellen von der Pleite betroffen. Dazu zählen auch Projekte wie die Mantelbebauung der Köln-Arena, das International Neuroscience Institute in Hannover und einige Projekte für die Expo 2000. Nicht nur den vielen beteiligten Unternehmen und deren Angestellten, sondern auch den Bauprojekten selbst steht jetzt eine ungewisse Zukunft bevor.
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