Am 23. Oktober 2004 wurde der 3. Internationale Bauhaus Award 2004 verliehen. Der von der Stiftung Bauhaus Dessau initiierte Preis wurde in diesem Jahr für Projekte ausgeschrieben, die sich mit „Transiträumen“ beschäftigen - mit neuen urbanen Räumen, die durch Globalisierung und Transformationsprozesse ein ungewohntes Maß an sprunghaften Veränderungen erleben, von Ungewissheit und Unsicherheit geprägt sind, und deren lokale und regionale Strukturen durch räumliche Ordnungen mit transnationaler Reichweite überlagert werden.
Zum Wettbewerb gingen über 200 Arbeiten aus mehr als 30 Ländern wie z.B. Argentinien, Australien, Belgien, Estland, Frankreich, Großbritannien, Iran, Italien, Kanada, Kolumbien, Kroatien, Litauen, Niederlande, Österreich, Polen, Russland, Spanien und den USA ein. Die Jury vergab die Preise an folgende Teilnehmer:
- 1. Preis (6.000 Euro): „From Township to Town. Urban Change in Victoria Mxenge TT”, Matthew Barac, David William Southwood, Simone Le Fèvre (Kapstadt/Südafrika)
- 2. Preis (4.000 Euro): „Recombinant urbanism: emerging patterns of spatial production”, Christopher A. Marcinkoski, Andrew T. Moddrell
- 3. Preis (2.000 Euro): „Rhetorics & Realities. Addressing Landscape Urbanism. Three Cities in Vietnam”, Suzan Kelly Shannon
Das bearbeitete Gebiet der Gewinner, Victoria Mxenge, liegt am Stadtrand von Kapstadt und bildet die informelle Kulisse, vor der sich der Übergang von der Apartheid zur „Regenbogennation“ vollzieht. Die Verfasser des Siegerprojekts haben das Elendsviertel als einen sich in Zeit und Raum ausbreitenden Faktor und weniger als eine Momentaufnahme gesehen, wo die urbane Vitalität, die so genannte „Africity“, und die Spannung zwischen Tradition und Moderne in den neuen Städten Südafrikas zum Ausdruck kommt. Die Jury würdigte das Projekt, weil es eines der zentralen Probleme der Menschheit angehe – „das Habitat der Entrechteten“. Das Schöne an dem Projekt sei, dass die Menschen im Mittelpunkt stehen.
Zum Thema:
Stiftung Bauhaus Dessau