Bei der Produktion von Stahl ist China eine feste Größe auf dem Weltmarkt. Der staatliche chinesische Stahlkonzern Sinosteel baut derzeit in der Millionenstadt Tianjin, eine Zugstunde östlich von Peking, die „Sinosteel International Plaza“.
Entworfen wurde das Ensemble für den „Binhai New District“, der laut Regierungsplänen zum neuen wirtschaftlichen Zentrum Nordchinas werden soll. Der Entwurf des Pekinger Büro MAD besteht aus einem 353 Meter hohen Büro- und einem 88 Meter hohen Hotelgebäude mit insgesamt 350.000 Quadratmetern Geschossflächen auf einem Grundstück von 26.000 Quadratmetern. Mit dem Bau wurde vor wenigen Tagen begonnen, die Fertigstellung ist für 2012 vorgesehen.
Die Form beider Gebäude ist einfach: es handelt sich um zwei abgerundete stehende Quader mit einem Verbindungsbau. Die Stahl-Glasfassade der Hauptgebäude ist als konstruktive Wabenstruktur konzipiert. Dadurch erreicht man im Innern eine hohe Flexibilität. Die sechseckigen Fensteröffnungen der Struktur wurden in fünf verschiedenen Größen in einem irregulären Muster angeordnet, das, laut Architekten, dem Verlauf der Windrichtungen und der Sonneneinstrahlung auf jeder Gebäudeseite Rechnung trägt. Dadurch sollen die Innentemperaturen regulierbarer und Kühl- bzw. Heizlasten verringert werden.
Die Wabe ist, davon einmal abgesehen, ein traditionelles chinesisches Fassadenmotiv, das hier in einer Hightech-Interpretation verwendet wird. In diesem modernen Bienenstock werden, ähnlich wie im fast fertigen CCTV-Tower in Peking von Rem Koolhaas, Tausende von Menschen arbeiten.