Wie die FAZ am 11. August 2005 meldet, hat die Stadt Venedig den Bau der Architekturfakultät nach dem Entwurf von EMBT (Barcelona) gestoppt. Die Baustelle musste aufgrund mangelnder Zuschüsse geschlossen werden. Die Gelder werden für den Bau des Deichprojektes „Mose“ benötigt, der die Gefahr ständiger Hochwasser in der Lagunenstadt bannen soll. Sämtliche Bauprojekte der Stadt müssen durch das Sondergesetz zum Schutz der Lagune nun überprüft werden.

Die gebürtige Mailänderin Benedetta Tagliabue hatten den Neubau für die Architekturfakultät mit ihrem verstorbenen Mann Enric Miralles entworfen, mit dem sie den Wettbewerb im Jahr 2000 gewonnen hatte. Seit 2002 wird an dem Gebäude an den Zattere in unmittelbarer Nähe zum Handelshafen gebaut. Rund 16 Millionen Euro waren für das Prestigeprojekt am Giudecca-Kanal vorgesehen.

EMBT haben einen polymorphen Baukörper entworfen, der ein Labyrinth von unterschiedlichen Bauteilen und -trakten unter einem organisch geformten Dach vereinen. Ähnlich wie in Edinburgh scheinen die Verfasser von der Architektur und Struktur der Stadt zwar fasziniert und inspiriert, der Bau zeigt sich jedoch eher als willkürliches und beliebiges Formenspiel ohne Bezug zur Stadt. Eine funktionale Klarheit wie in den früheren Frachthallen, wo die Fakultät zurzeit untergebracht ist, lässt der Entwurf nicht erwarten.

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