Am 11. Mai 2006 wurde die neue Bahnhofshalle in Kiel eröffnet. Entwurfs- und Ausführungsplanung stammen von den Hamburger Architekten Gössler in Zusammenarbeit mit dem Generalplaner DE-Consult, Deutsche Eisenbahn-Consuling GmbH.

Der Hauptbahnhof Kiel wurde als Kopfbahnhof mit dreischiffiger Bahnhofshalle und U-förmigem Empfangsgebäude von 1895 bis 1908 errichtet. Im Zweiten Weltkrieg ist das Empfangsgebäude und die Bahnhofshalle schwer beschädigt worden und musste in den 50er Jahren in mehreren Bauabschnitten saniert bzw. wiederaufgebaut werden.

Nach dem ein statisches Gutachten 2002 die Standsicherheit nicht mehr gewährleisten konnte, entstand ab der 11. Achse - bedingt durch Gründungsschäden - eine neue Bahnsteighalle. Das Empfangsgebäude und die Bahnsteighalle bis zur 10. Achse konnten jedoch saniert werden.
Die neue Halle besteht aus drei Schiffen und greift mit ihrer Rundbogenkonstruktion die Typologie der Haupthalle auf. Sie bildet an der Schnittstelle zwischen Förde und Stadt den Auftakt zur Bebauung.

Durch die V-förmige Anordnung von je zwei Bindern der Rundbögen konnte der geforderte größere Achsabstand von 22,50 Metern umgesetzt werden. Die längs laufenden Lasten werden durch Fachwerkbinder entlang der Bahnhofshallen aufgegriffen. Als Dachhaut dient ein eloxiertes Alublech, das auch als abgehängte Decke die Konstruktion im Inneren nicht in Erscheinung treten lässt.
Eine gleichmäßige Belichtung der Bahnsteige gewährleisten linsenförmige Dachfenster, die quer zu den Gleisen in die Dachhaut geschnitten wurden. Explizites Ziel der Planung war es, durch die großflächigen Öffnungen und die reduzierte Konstruktion einen lichten und freundlichen Raum als Visitenkarte Kiels zu erschaffen.
Während der Baumaßnahmen konnte der laufende Bahnbetrieb aufrechterhalten werden. Die Baukosten waren mit 17 Millionen veranschlagt.

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