Der 1882 erbaute Bahnhof Berlin-Alexanderplatz wurde am 12. März 1998 nach drei Jahre andauernden Umbauarbeiten der Öffentlichkeit übergeben.
Die Station ist nach Plänen der in Berlin ansässigen amerikanischen Architekten
Rebecca Chestnutt und Robert Niess vollständig umgestaltet worden. Beseitigt wurden vor allem die Einbauten der sechziger Jahre, so daß nun wieder die räumliche Disposition der Erbauungszeit sichtbar wird. Zu diesem Zweck wurden die markanten Rundbögen der Stadtbahnviadukte freigelegt, die bei vergangenen Umbauten verdeckt und teilweise zerstört worden waren. Entstanden ist im Inneren des Bahnhofs eine teilweise zweigeschossige Anlage mit 47 kleineren Läden. In der großen Bahnsteighalle darüber wurde weitgehend der Zustand der sechziger Jahre konserviert. Lediglich ein gläsernes Abfertigungshäuschen wurde in einer Architektursprache der Gegenwart hinzugefügt.
Chestnutt sagte auf der Eröffnungsveranstaltung, an der auch der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepchen teilnahm, der Bahnhof habe „unter allen Verkleidungs-Schichten der Historie seine eigene Würde behauptet“. Ziel der Architekten sei es gewesen, „diese Geschichte wieder transparent zu machen“.
Nach der Entwurfshaltung der Architekten wurden verbliebene Spuren der Historie, seien sie auch lädiert, hervorgeholt und sichtbar gemacht, andererseits wurde aber dort, wo keine Reste mehr erhalten waren, konsequent mit heutigen Formen und Materialien gearbeitet.
Der Umbau, der erst am 24. Mai vollständig abgeschlossen sein wird, hat „1.000 Tage Arbeit“ in Anspruch genommen und 162 Millionen Mark gekostet, wie ein Sprecher der Bahn AG am Rande der Veranstaltung sagte.