Der Bund Deutscher Architekten BDA im Lande Hessen e.V. hat sich in einer öffentlichen Stellungnahme zu den Planungen der Deutschen Bank zur Errichtung einer „Messestadt“ in Frankfurt / Main geäußert.
Darin wird der jüngst durch die Deutsche Bank vorgelegte Entwurf des Chicagoer Architekten Helmut Jahn für das aufgelassene Güterbahnhofsgelände als „inkonsistent“ bezeichnet und für die „vielen ungelösten inhaltlichen, das Programm der Messestadt betreffenden Fragen“ kritisiert. Es wird vorgeschlagen, den Jahn-Entwurf nicht als „fertige Planung“ zu betrachten, sondern durch eine Abfolge von Wettbewerben die angemessene städtebauliche Gestalt dieses neuen Stadtteils zu ermitteln.
Der BDA begrüßt daher die jüngst erfolgte Einrichtung einer Arbeitsgruppe durch die Oberbürgermeisterin Petra Roth, an der auch Stadtbaudezernet Martin Wentz beteiligt ist. Darin sei der Wille erkennbar, die Planungshoheit der Stadt aktiv wahrzunehmen, um neben den Interessen der Investoren auch denen der Stadt und der städtischen Gemeinschaft gerecht zu werden.
Der BDA schlägt in Analogie zu den Anfang der neunziger Jahre erfolgten Planungen für den Potsdamer Platz in Berlin für Frankfurt folgenden Ablauf vor: Basierend auf einem von der Arbeitsgruppe überarbeiteten Programm soll ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgelobt werden, an dem sich auch Helmut Jahn beteiligen könne. Aus den ggf. überarbeiteten Ergebnissen des Wettbewerbs soll die Stadt einen Bebauungsplan entwickeln, der dann wieder zur Grundlage von Realisierungswettbewerben der Deutschen Bank und ihrer Partner werden soll. Hier hätten die Investoren dann die Möglichkeit, „dem Entwurf den aus ihrer Sicht erforderlichen letzten Schliff zu geben“. In Frankfurt solle es jedenfalls „kein Zurück geben hinter das, was in Berlin erreicht wurde.“
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Lesen Sie hierzu einen ausführlichen Bericht von DBZ-Online, Rubrik Aktuelles / Architekturszene im BauNetz.