Am 4. September 2004 wird in den „Kunst-Werken“ (KW) in Berlin-Mitte um 18 Uhr die Ausstellung „Schrumpfende Städte /Shrinking Cities“ eröffnet.
Die von dem Architekten und Publizisten Philipp Oswalt kuratierte Ausstellung thematisiert das Phänomen der „schrumpfenden Städte“, das es nicht nur für Ostdeutschland zu konstatieren gilt. Weltweit gibt es knapp 400 Städte über 100.000 Einwohner, die in den letzten fünfzig Jahren nachhaltig geschrumpft sind. Die Bevölkerung in den alten Industriestaaten beginnt kleiner zu werden; der Urbanisierungsprozess hat seinen Zenit erreicht und ist rückläufig.
Die Ausstellung des Initiativprojektes der Kulturstiftung des Bundes thematisiert erstmals aus internationaler Perspektive eine urbane Entwicklung, die längst zu einem weltweiten Phänomen geworden ist. Dazu wurden seit Herbst 2002 in den vier schrumpfenden Städten Detroit (USA), Manchester/Liverpool (Großbritannien), Ivanovo (Russland) und Halle/Leipzig (Deutschland) lokale Teams beauftragt, urbane Schrumpfungsprozesse zu untersuchen und zu dokumentieren.
In über fünfzig Ausstellungsbeiträgen zeigen Künstler, Architekten, Filmemacher, Journalisten, Kultur- und Sozialwissenschaftler die veränderte Realität in diesen Städten. Die Themen, mit denen sich die Teams auseinandersetzen, reichen von Verwahrlosung und Aneignung von Räumen, veränderten Alltagspraktiken, Strategien des Überlebens, neuen Arbeitsformen bis zur Entwicklung innovativer Subkulturen und Kritik an bestehenden Planungskulturen.
In der Ausstellung sind die Arbeiten auf fünf Etagen (Gesamtfläche: 1.500 qm) zu sehen. Dabei kommen ganz unterschiedliche künstlerische und wissenschaftliche Formate zum Tragen: Neben Karten und Diagrammen werden Fotografien, Installationen, Videoarbeiten und Malerei ausgestellt.
Diese Ausstellung, die sich als erster, analytischer Teil des Projekts versteht, wird in einem 720 Seiten starken Begeleitband vertieft, der bei Hatje Cantz erschienen ist. Ein zweiter Teil mit Lösungsvorschlägen ist für das Jahr 2005 geplant.
Die Ausstellung läuft vom 4. September bis 7. November 2004 im „KW Institute for Contemporary Art“, Auguststraße 69, 10117 Berlin-Mitte. Öffnungszeiten: Di-So 12 bis 19 Uhr, Do bis 21 Uhr.
Die Eröffnung findet am 4. September um 18 Uhr zunächst in der Johannes-Evangelist-Kirche, Auguststr. 90, statt. Dort spricht unter anderem der Autor Peter Richter.
Zur Ausstellung wird ein vielfältiges Beiprogramm von Musik (im Palast der Republik) über Film (im Zeughauskino) bis zur Literatur (im Roten Salon der Volksbühne) angeboten; Näheres im Webauftritt der „Shrinking Cities“ (URL siehe unten).
Zum Thema:
www.shrinkingcities.com