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28.11.2006
Architektur wie sie im Buche steht
Ausstellung in München zu fiktiven Bauten
Im Architekturmuseum der TU München in der Münchener Pinakothek der Moderne wird am 7. Dezember 2006 um 19 Uhr die Ausstellung „Architektur wie sie im Buche steht - Fiktive Bauten und Städte in der Literatur" eröffnet.
Das Museum schreibt dazu: „Erfundene Architektur ist ein wichtiger Bestandteil der Weltliteratur. Bei jedem, der Beschreibungen von Architektur liest - von der Gralsburg bis zu Kafkas Schloss und von Atlantis bis Shangri-La -, entstehen Räume und Bauten im Kopf. Wie stellen sich aber die Schriftsteller die von ihnen erfundene Architektur vor, woher nehmen sie ihre architektonischen Ideen und welche Bedeutung oder Funktion haben fiktive Bauten in der Dichtung?
Gezeigt werden die eigenhändigen Skizzen, mit denen Gottfried Keller, Gustave Flaubert, Theodor Fontane, Heinrich Mann, J.R.R. Tolkien, William Faulkner, Friedrich Dürrenmatt, Vladimir Nabokov, Günter Grass oder Umberto Eco ihre Raumerfindungen für sich zu klären versuchen. Eine Abteilung behandelt das Zusammenwirken von Architektur und Text im Comic, eine andere verfolgt die erfundenen Räume von François Rabelais, John Milton, E.T.A. Hoffmann, Adalbert Stifter, Franz Kafka oder Thomas Bernhard.
In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Stadtraum und Stadtentwicklung der TU München entstanden nach den Beschreibungen fiktiver Städte anschauliche Modelle von Campanellas Sonnenstadt, Goethes Pädagogischer Provinz oder George Orwells „1984“. Im Zentrum der Ausstellung wird dargestellt, wie fiktive Bauten Architekten und Künstler zu Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen anregten, und wie manchmal sogar aus dem Erfundenen oder Erträumten reale Architektur wurde, beispielsweise die phantastische Città ideale, die sich der Architekt Tomaso Buzzi nach literarischen Motiven in Umbrien errichtete, Wilhelm Hauffs Burg Lichtenstein, die in Württemberg nach dem gleichnamigen Roman gebaut wurde, oder die weiße Stadt aus Emile Zolas „Arbeit“, die Tony Garnier teilweise in Lyon verwirklichte."
Für die Ausstellung wurden fast 400 Exponate aus internationalen Museen, Archiven und Sammlungen zusammengetragen. Gezeigt werden Gemälde, Graphiken, Skizzen, Buchwerke, Skulpturen, Animationen sowie zahlreiche Modelle, die zur Visualisierung literarischer Räume und Städte eigens angefertigt werden. Zu den besonderen Höhepunkten zählen die erstmals gezeigten Skizzen Umberto Ecos für den Roman „Der Name der Rose“, die Originale der belgischen Künstler Schuiten und Peeters für die Comic-Serie „Die geheimnisvollen Städte“ oder Karl Friedrich Schinkels Gemälde „Die Stadt am Strom“ aus der Alten Nationalgalerie in Berlin.
Vom 8.12.2006 bis 11.03.2007, Eröffnung am 7.12.2006, 19 Uhr
Ort: Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne, Arcisstr. 21, 80333 München
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