In der Pinakothek der Moderne in München wird am 2. Februar 2005 eine Ausstellung mit dem Titel „Architektur der Wunderkinder - Aufbruch und Verdrängung in Bayern 1945-1960“ eröffnet. Sie wird weit gehend aus den Beständen des Architekturmuseums der TU München bestückt.
Die Ausstellung zeigt am Fallbeispiel Bayern erstmals die gesamte Spannweite der Architektur des Wiederaufbaus von radikalen Neuanfängen bis zu umfassenden Rekonstruktionen. Der Bogen spannt sich von einer programmatischen Moderne, für die Namen wie Sep Ruf, Hans Maurer oder Werner Wirsing stehen, über die große Gruppe jener Architekten, die eine „pragmatische“, an Nutzen orientierten Moderne vertreten, bis hin zu den Konservativen wie Paul Schmitthenner oder Roderich Fick, die versuchen, an Tradition und Geschichte anzuknüpfen.
Der Titel der Ausstellung ist dem Film „Wir Wunderkinder“ (1958) entliehen, in dem an zwei konträren Charakteren der Deutschen das Wirtschaftswunder der fünfziger Jahre skizziert wird.
Anhand von über 200 exemplarisch ausgewählten Bauten und Planungen entsteht ein ebenso differenziertes wie spannendes Bild einer Epoche. Mit der Ausstellung sollen sowohl das Verständnis für Vielfalt und Bandbreite der Architektur der fünfziger Jahre vertieft als auch das Bewusstsein für Bedeutung und Qualität dieser zunehmend gefährdeten Bauten geschaffen werden.
In der Ausstellung werden über 400 zeitgenössische Fotografien und ca. 300 Pläne und Modelle gezeigt. Sie läuft vom 3. Februar bis 30. April 2005, Sa, So, Mi 10-17 Uhr, Do, Fr 10-20 Uhr.
Ort: Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, 80333 München.
Im Begleitprogramm im Ernst von Siemens-Auditorium in der Pinakothek der Moderne werden folgende Termine angeboten (jeweils um 18 Uhr):
- 17.02.2005 „Wir Wunderkinder“
Regie: Kurt Hoffmann, 1958, s/w, 107 min.
- 17.03.2005 „Rendezvous unterm Nierentisch“
Die Wirtschaftswunderrolle, 86 min.
- 22.04.2005 „Nachkrieg in Deutschland - Zeit der Verwandlung. Vom Herrenvolk zur Wirtschaftswundergesellschaft“
Vortrag von Prof. Peter Reichel/Hamburg
Zum Thema:
www.architekturmuseum.de