In der Ausstellung „Kethel - Architektur und Leben in der Platte“ zeigt das Rotterdamer Architekturbüro BIQ vom 15. Oktober 2004 an in Berlin seine Sanierung dieser niederländischen Plattenbausiedlung.
Die Gartenstadt Kethel Schiedam wurde von Anfang an auf „informelle Weise“ bewohnt: Da die Straßen eng sind und die Häuser nur eine geringe Tiefe haben, mussten die Vorgärten quasi als „offene Wohnzimmer“ genutzt und die einfachen Bauten zudem fortwährend den Bedürfnissen der Bewohner angepasst werden. Aufgrund zahlreicher technischer Mängel war jedoch Anfang dieses Jahrtausends eine gründliche Sanierung der Gebäude notwendig.
Aus architektonischer Sicht waren sowohl der Original-Entwurf als auch die Adaptationen durch die Bewohner wohldurchdacht und konsequent. Die von den Mietern gemachten Veränderungen erreichten in der räumlichen und funktionellen Anordnung der Blöcke durchaus strukturelle Bedeutung und dadurch ein erhebliches architektonisches Gewicht - die bauliche Substanz war jedoch miserabel. Demgegenüber zeigte sich die Struktur des originalen „Plattenbaus“ als überraschend stark. Beiden Aspekten wurde durch die Eingriffe von BIQ Architecten auf rein architektonische Weise geantwortet, bei der die Hülle und die Gebäudetechnik den gängigen bauphysikalischen Standards angepasst wurden.
Die Ausstellung in der Galerie Suitcasearchitecture in der Choriner Straße 56 in Berlin ist geöffnet Mo+Di 12-14 und Mi-Fr 17-20 Uhr, Sa+So 14-18 Uhr sowie nach Voranmeldung. Die Eröffnung ist am 15. Oktober 2004 um 19 Uhr.
Zum Thema:
www.suitcasearchitecture.com