Bauen im Zeitalter der Kolonialherrschaft – darum geht es in der Ausstellung „In der Wüste der Moderne“, die in Berlin im Haus der Kulturen der Welt ab kommenden Donnerstag gezeigt wird. Das Projekt verdeutlicht, wie Architektur und urbanistische Konzepte in den 50er und 60er Jahren in Nordafrika und Westeuropa entstanden sind. Es erzählt Geschichten Einheimischer, Architekten, Kolonialisten und Wissenschaftler, die an der Auseinandersetzung mit der Moderne und mit Modernisierung beteiligt waren und macht deutlich, dass die europäische Moderne ohne Kolonialismus nicht denkbar gewesen wäre.
In der Ausstellung werden die Ambivalenzen zwischen kolonialer Gewaltherrschaft und den Utopien der Moderne vorgestellt.
Architekturmodelle, Grafiken und Pläne von Georges Candilis, Michel Écochard, Alison und Peter Smithson bis Le Corbusier umreißen die Visionen und Konzepte der modernen Utopien. Seltene Filmdokumente und zeitgenössische künstlerische Arbeiten spiegeln die historische Entwicklung wider. Die Ausstellung führt durch Kapitel wie „Atelier Afrique“ – eingeleitet mit dem Plakat „Der Kolonialsoldat: Erbauer des Imperiums“ – oder „Transnationaler Kolonialismus“. In „Architekten auf der Reise“ werden die orientalisierenden Darstellungen Le Corbusiers mit der Malerei CHAIBIAs konfrontiert oder in „Operation Million“ die Planer des preiswerten Massenwohnungsbaus wie auch die Einwohner marokkanischer Bidonvilles und französischer Banlieues in Aktion gezeigt.
Die Ausstellungseröffnung findet am 28. August um 19 Uhr im Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, Berlin, statt. Bis 26. Oktober ist die Ausstellung immer dienstags bis sonntags von 12 bis 20 uhr, donnerstags bis 22 Uhr zu sehen.
Unsere BAUNETZWOCHE#89 ist übrigens diesem Thema gewidmet.
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fares madid | 01.09.2008 16:52 Uhrmodere Entwicklung
ist eigentlich auch gezeigt, wie sich die Architektur ohne die Kolonialmächte später entwickelt hat? Gibt es da neue Entwicklungen, nachdem die Länder unabhängig geworden waren?