Am 2. November 2006 wird um 18 Uhr die Ausstellung „Staatsarchitektur der Weimarer Republik“ in der Galerie der Plansammlung der TU Berlin eröffnet. Kurator ist Christian Welzbacher, dessen gleichnamiges Buch auch als Begleitband dient (BauNetz-Meldung zur Veröffentlichung).
Die Ausstellung widmet sich an Hand von großformatigen Originalzeichnungen aus dem Bestand der TU Plansammlung der zwischen 1920 und 1933 errichteten „Repräsentationsarchitektur“ der jungen Republik: Neben der Erweiterung der Reichskanzlei, dem Haus des Rundfunks, dem Deutschen Sportforum und der Reichsschuldenverwaltung gehörten dazu auch die zahlreichen „Reichsdankhäuser“ in unterschiedlichen deutschen Städten. Gleichzeitig vertrat die Avantgarde den Staat, darunter Planer wie Otto Bartnig und Walter Gropius. Berühmtestes Beispiel dieser Staatsarchitektur ist bis heute Mies' Barcelona-Pavillon zur Weltausstellung 1929.
Neben den ausgeführten Bauten waren es auch zahlreiche Wettbewerbe, die für ständige Diskussionen zwischen Politikern und Architekten sorgten, wie eigentlich die neue Staatsform der Republik und die neue Kunstform der Moderne in Einklang gebracht werden könnten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das „Reichshaus“ von Otto Kohtz - eine 200 Meter hohe Stufenpyramide neben dem Reichstag - und Hans Poelzigs Planungen für den Berliner Spreebogen von 1926 bis 1930. Diese werden im Kontext weiterer Staatsplanungen und -realisierungen gezeigt, wodurch ein Bild der umfangreichen baupolitischen Tätigkeiten der Weimarer Republik gezeichnet wird.
Ort: Galerie der Plansammlung der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin