Am 6. Februar 2002 wird in Berlin-Dahlem ein modernisierter Hörsaal des John F. Kennedy-Institutes der Freien Universität Berlin (FU) mit einer akademischen Feierstunde eröffnet. Bei der Planung für den Umbau wagten die Bauherren der FU ein Experiment: Der Entwurf für die Neugestaltung des Vortragssaals wurde als konkretes Entwurfsprojekt im Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin (TU) realisiert. Der in einem ehemaligen Schulgebäude der Jahrhundertwende untergebrachte Hörsaal soll zum neuen Mittelpunkt für Vorträge und zu einer Visitenkarte des Instituts werden.
Die TU-Studenten Phillip Baumhauer, Julian Sauer und Christian Weinecke konnten hier alle Bauphasen, vom konzeptionellen Entwurf, dem Überzeugen des Bauherren bis hin zur Realisierung bei knappen Budgetvorgaben als praxisbezogenen Idealfall miterleben. Unter der Betreuung von Susanne Hofmann, Architektin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU, entwarf das Studententeam eine Welle, die den 100 Quadratmeter großen Raum dynamisch einschneidet und neu modelliert. Die Welle startet als leicht ansteigende Bodenrampe in einem grobkörnigen Quarzkiesbett und wird dann zu einem begleitenden Deckenflügel. Die formale Dynamik wird duch eingearbeitete Lichtschlitze perspektivisch überhöht. Die spiegelnde himmelblaue Oberfläche, die hochglanzlackierten grün-blau changierenden Stühle und das Rednerpult reflektieren sich wechselseitig und sollen so bei Nacht ein vielfältiges Lichtspiel erzeugen.
Weitere Aufnahmen sind als Zoom-Bild 1 und Zoom-Bild 2 hinterlegt.
Fotos: Jan Bitter