In Wien findet am Dienstag, dem 19. November 2002 eine Ausstellung zur Bremer Stadthalle des Architekten Roland Rainer statt. Das Museum für angewandte Kunst zeigt diese Architekturpräsentation, um auf die drohende Zerstörung der Stadthalle durch die geplante Aufstockung aufmerksam zu machen. Die Ausstellung versteht sich auch als Vorwurf an die Entscheidungsträger solcher Baumaßnahmen, deren Profitstreben zu Lasten der architektonischen Qualität gehe. Dieser Respektlosigkeit sei unter anderem auch die Wiener Stadthalle ausgesetzt, die ebenfalls ohne Konsultation des Architekten sukzessive umgebaut wird.
Die Bremer Stadthalle wurde von 1955-58 von dem Wiener Architekten und Stadtplaner Rainer Roland gebaut und avancierte schnell zu einem baulichen Wahrzeichen der Stadt. Die Besonderheit des Entwurfes liegt in der Grundidee, die Tribünenkonstruktion mit dem Hallendach zu einer statischen Einheit zu verbinden. Die innovative Konstruktion wurde aus dem Brückenbau übernommen und stellt eines der experimentellen Stahlbetonbauwerke dar, die Ende der 50er Jahre in Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren entstanden.
Die Ausstellung ist vom 20. November 2002 bis zum 5. Januar 2003 in der MAK-Galerie am Stubenring in Wien (Di 10 - 24 Uhr, Mi - So 10 - 18 Uhr) zu sehen.
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