Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat sich am 30. Mai 2000 in die laufenden Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Landesregierung eingemischt. Sie fordert, die vor fünf Jahren erfolgte „Aufsplittung“ des Düsseldorfer Bauministeriums rückgängig zu machen. Damals waren im Rahmen des rot-grünen Postengeschachers der Bereich Städtebau dem Arbeits- und Kulturministerium zugeschlagen worden. Dies habe, so der NRW-Kammerpräsident Hermannjosef Beu vor der Presse, zu „Reibungsverlusten und Kompetenzüberschneidungen“ geführt. Er forderte die Schaffung eines starken Ministeriums, das die Bereiche Bauen und Wohnen, Landesplanung und Stadtentwicklung bündelt.
Als positives Beispiel nannte der Kammerpräsident die ministerielle Struktur der 80er Jahre, als die Zuständigkeiten schon einmal in dem geforderten Sinne verteilt waren. Ohne den Namen des damals prägenden Ministers Christoph Zöpel zu nennen, attestierte er dessen Ministerium, eine „innovative Infrastrukturpolitik“ ermöglicht zu haben, die Nordrhein-Westfalen „bundesweit zum Vorbild“ gemacht habe.
Die jetzige Regierungsbildung in NRW müsse ein deutliches Signal zu Gunsten von Planungskultur und Bauqualität setzen, forderte Beu. Baukultur sei keine Luxusaufgabe, die man in schweren Zeiten einfach aufgeben könne: Ein „starkes Land NRW“ brauche ein „starkes Bauministerium“.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Architektenkammer NRW.