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28.03.2003
Ein vandalistischer Zug
Architekten sammeln Unterschriften gegen Umbau der Stadthalle Bremen
Der Bremer Arbeitskreis „Stadthalle“ hat am 28. März 2003 eine Unterschriftenkampagne gestartet, die sich gegen die bevorstehende bauliche Veränderung der Bremer Stadthalle von Roland Rainer (Wien) richtet. So soll verhindert werden, dass die Stadthalle, einer der bedeutensten Nachkriegsbauten Bremens, durch die geplante Aufstockung ihrer Gestalt und ihres architektonischen Wertes beraubt wird.
Die Betreiberin, die Hanseatische Veranstaltungsgesellschaft mbH (HVG) möchte durch den Umbau der Halle das Haus konkurrenzfähig machen. Die Initiatoren der Unterschriften-Kampagne bezweifeln allerdings, dass die geplanten Ausgaben von 60 Millionen Euro eingehalten werden können. Ebenso dürfe der wirtschaftliche Erfolg des Umbaus getrost angezweifelt werden. Die geplante Erweiterung der Halle um 3.800 Sitzplätze sieht neben einer Aufstockung vor, die Konstruktion, die der 1964 fertiggestellten Halle ihre prägnate Erscheinung gibt, vollständig zu verändern und das markante und innovative Dachtragwerk überflüssig zu machen.
Der Architekturkritiker Manfred Sack (Hamburg) hatte unlängst in einer von der Architektenkammer Bremen herausgegeben Broschüre mit dem Titel „Ein Haus, dessen Seele im Dach steckt“, den Beteiligten im Umgang mit dem Bau einen „vandalistischen Zug“ bescheinigt. Ohne öffentliche Unterrichtung, ohne Konsultierung der Bürger und ohne Wettbewerb um eine angemessene Lösung werde hier ein architektonisches Meisterwerk „substanziell verändert“. Dies schade auch dem Ruf Bremens, das sich doch um den Ruhm einer europäischen Kulturstadt bewerbe, schreibt Sack weiter.
Die Unterschriftenkampagne wird vom Arbeitskreis „Stadthalle“, Admiral-Brommy-Weg 6, 28717 Bremen,Tel. 0421/6366225, eMail, betreut.
Zum Thema:
BauNetz-Meldung vom 18.11.2002
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