Vom 20. bis 24. August 2001 wird im polnischen Gubin eine ungewöhnliche archäologische Grabung durchgeführt: Gegenstand ist das in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges zerstörte „Haus Wolf“ von Ludwig Mies van der Rohe, eines der Hauptwerke des Neuen Bauens. Die 1925-27 erbaute Villa des Fabrikanten Ernst Wolf war der erste „moderne“ Bau im Werk des späteren Bauhaus-Direktors.
Zwölf Studierende des internationalen Studienganges World Heritage Studies an der BTU Cottbus - aus Polen und Deutschland, aber auch aus China, Bangladesh, USA und von den Philippinen - wollen Teile des Grundrisses freilegen und so zur Auseinandersetzung mit diesem historisch wichtigen Ort beitragen. Vorangegangen sind Forschungen zu historischen Quellen und zu den Erinnerungen an das Bauwerk, die in einer dreisprachigen Publikation „Traces - Spuren - Slady“ veröffentlicht wurden. Für das weitere Vorgehen auf dem prominenten Bauplatz existieren bereits alternative Konzepte, die von einer künstlerischen Vermittlung der Reste bis zu einer teilweisen Rekonstruktion des verlorenen Bauwerks reichen.
Aufgrund der Umwälzungen durch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse an der deutsch-polnischen Staatsgrenze war der Bau vor Ort lange Zeit in Vergessenheit geraten. Das „Wolf House Project“, das von den Städten Gubin und Guben unterstützt wird, läuft im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land.

Auf der Website der IBA finden Sie daher auch ausführliche Informationen, allerdings in englischer Sprache.

Informationen über die beiden aktuellen New Yorker Ausstellungen „Mies in Berlin (Museum of Modern Art, im Dezember 2001 in Berlin) und „Mies in America (Whitney Museum) finden Sie unter den Adressen http://www.moma.org/mies/ bzw. http://whitney.org/mies.

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