Die Bundesarchitektenkammer (BAK) hat am 27. September 2000 eine Stellungnahme zur Arbeitsmarktsituation für Architekten und Innenarchitekten veröffentlicht.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hat die Anzahl der Hoch- und Fachhochschulabsolventen in den Fächern Architektur und Innenarchitektur 1999 mit 6.666 bestandenen Prüfungen einen neuen Höchststand erreicht. Gegenüber 1998 haben rund 5,5 Prozent mehr angehende Architekten ihr Diplom gemacht und drängen nun auf den Arbeitsmarkt.
Während die Absolventenzahlen allgemein um 2,6 Prozent zurückgegangen sind, hat sich in den Fächern Architektur und Innenarchitektur ein langjähriger Trend fortgesetzt: 1999 haben gegenüber 1995 rund 17 Prozent und im Vergleich zu 1990 sogar 41 Prozent mehr Studenten erfolgreich ihre Prüfungen bestanden. Knapp zwei Drittel der abgehenden Studenten stammen von Fachhochschulen. Der Anteil der Frauen ist im Laufe der neunziger Jahre von etwa 40 auf fast 50 Prozent angestiegen.
Ende der neunziger Jahre gab es in Deutschland rund 120.000 erwerbstätige Architekten, ca. ein Viertel war älter als 55 Jahre. Geht man davon aus, das jährlich ca. drei Prozent der Architekten aus dem Berufsleben ausscheiden, dann übersteigen laut BAK die Absolventenzahlen den Bedarf um fast das Doppelte. Zusätzlich treffen die Berufsanfänger auf einen schrumpfenden Markt für Architektenleistungen. Nicht nur das Bauvolumen ist seit Mitte der neunziger Jahre um rund zehn Prozent zurück gegangen, auch die Preise für Planungsleistungen sind um etwa neun Prozent gesunken.
Zwar ist die Zahl der Studienanfänger inzwischen leicht rückläufig, dennoch ist mit einer Entspannung des Arbeitsmarkts für Architekten und Innenarchitekten nach Angaben der BAK in den kommenden Jahren nicht zu rechnen. Entwarnung könne also nicht gegeben werden, heißt es.