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02.09.2008

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De Maasberg

Ansprechende Jugendhaftanstalt in Holland


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Jugendhaftanstalten sind für ihre Nutzer temporäre Orte. In den Niederlanden, in Overloon, ist das bestehende Gefängnis „De Maasberg“ umgebaut worden: Aus einer Haftanstalt für Erwachsene wurde eine autonom funktionierende Jugendhaftanstalt. Nach dem Entwurf des Eindhovener Architekturbüros UArchitects ist ein Ort entstanden, der eher zum Verweilen als zum Gehen einlädt.

Die Gebäude wurden renoviert und um zwei neue Wohnräume erweitert. Ein neuer Pavillon für Bildung, Besucher und Verwaltung ist ebenfalls Teil des Masterplans. Mehr Interaktion mit der umgebenden Natur für die jungen Leute war beabsichtigt.


Die offene Struktur regt die tägliche Bewegung zwischen Wohnräumen, Lernräumen und Entspannungsräumen an. Das Konzept zielte auf ein  transparentes Gebäude zwischen der geschlossenen Haft und der Welt draußen. Besucher können einen schnellen Blick in das Gefängnis-Leben werfen. Die jugendlichen Insassen können nach draußen blicken, in die Welt, in die sie später wieder resozialisiert werden sollen.

Durch die Fassade aus Stahl, Aluminium und Bankirai-Holz verschmilzt das Gebäude mit der umgebenden Baumlandschaft. Für mehr Flexibilität zukünftiger Programmänderungen wurde die Konstruktion  an den beiden Seitenfassaden stationiert, die Service-Zonen sind zentral gebündelt. Die Seitenfassaden sind  mit Elementen kombiniert, die modular verändert werden können.

Die Unterrichtsräume in der ersten Etage und die Besucher- und Büroräume im Erdgeschoss funktionieren seperat voneinander. Am Eingang zum Besucherraum ist eine Halle, in der beide Funktionen miteinander verschmelzen. Sie dramatisieren den Moment des Zusammentreffens der Gefangenem mit ihren Besuchern.

Der Neubau ist in der engeren Wahl für das Welt-Architektur-Festival in Barcelona.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

s03r3n | 03.09.2008 11:08 Uhr

Eine Haftanstalt...

... ist in der Regel ein Ensemble von Gegäuden, insofern wäre es schön, den neuen Pavillon in Beziehung zum Bestand zu zeigen. Einen kleinen eindruck von der ehemaligen "Penitentiaire Inrichting Maashegge" erhält man auf: http://www.swarchitecten.nl/pdfs/PI%20Maashegge%20gesloten%20afdeling.pdf. Abgesehen davon sind die Filigranität und Offenheit des Pavillons sowie der üppige Baumbestand verglichen mit hiesigen Strafanstalten bemerkenswert. Und was Attribute wie "ansprechend" oder "zum Verweilen einladend" betrifft, so sollte man auch an die Bediensteten denken, für die dies mehr als ein temporärer Ort ist.

3

BCC | 03.09.2008 10:17 Uhr

gute Architektur?

Schöne Fotos!
Vielleicht gute Architektur? Der Leser kann das nicht beurteilen. Ohne weitergehende Dokumentation, Grundrisse, Schnitte bleibt das Urteil an der Oberfläche.

Ebenso an der Oberfläche: der Text. Sätze wie "Das Konzept zielte auf ein transparentes Gebäude zwischen (!) der geschlossenen Haft und der Welt draußen." ergeben exakt gar keinen Sinn. Ansonsten "verschmilzt" hier allzu vieles miteinander und die Insassen blicken überraschend weit "in die Welt". Geht es nicht etwas weniger melodramatisch?

2

martin | 03.09.2008 09:13 Uhr

Nicht schlecht...

...vergleichsweise sollte man sich mal Schulen und die Lernbedingungen hierzulande (Ost) anschauen, die kommen größtenteils eher einer Haftanstalt gleich...

1

der kleinliche mann | 02.09.2008 18:41 Uhr

holland

ich weiss, das ist total kleinlich, aber "holland" ist kein synonym für "niederlande", sondern eine provinz dort - ansonsten ist es mir etwas zu zynisch, von einer "ansprechenden" haftanstalt zu sprechen,die zum "verweilen" einlädt --- aber sonst: ein tolles projekt, scheints.

 
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