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19.06.1997
Gläsernes Zeichen der Stadt
An der Weidendammer Brücke in Berlin überrascht ein Neubauplan
Sicher hätte Bertolt Brecht Augen gemacht. Denn zwischen dem nach ihm benannten Platz und der Friedrichstraße soll bis 1999 gebaut werden. Nach den Plänen des Hamburger Büros BRT Architekten (Bothe, Richter, Teherani) nimmt das „Oreneum“ die historische Stadtstruktur auf. Es umfaßt drei Baukörper, die in Fluchtlinie an der Friedrichstraße aufgereiht, den Altbau des Hotels Adria in ihre Mitte nehmen. Dieser wird restauriert werden, die neungeschossigen Neubauten eint ein Fassadenkonzept. Ganz im Sinne der nur Vision gebliebenen, klassischen Glasprojekte von Mies v.d. Rohe und Peter Eisenman, die in Nachbarschaft gestanden hätten, besteht die Gebäudehülle aus einer Glashaut, die mit horizontalen Steinbändern hinterlegt ist. In dem 100 Millionen DM Projekt sieht die Ravenna AG als Bauherr ein Design-Centrum, ein Shop-inShop-Kaufhaus, Restaurants, Geschäfte und Büros vor. In den drei Obergeschossen des Kopfbaus am Ufer sind Wohnungen geplant. Während Senatsbaudirektorin und Jurymitglied Barbara Jakubeit enthusiastisch das Projekt als richtungsweisendes „Zeichen der Stadt“ verkündet, konnte es in der Endabstimmung der Wettbewerbsjury (Vorsitz Joachim Ganz, Berlin) nur mit 6:3 Stimmen überzeugen. Da der Standort sich zunehmend als Bermudadreieck für Architektur erweist, bleibt abzuwarten, ob das „Buch des Ungebauten“ an Seiten zunehmen wird.
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