Dem kolumbianischen Architekten Rogelio Salmona wurde am 1. August 2003 in Jyväskylä (Finnland) die renommierte Alvar-Aalto-Medaille verliehen. Eine Jury, der unter anderem Peter Zumthor (Haldenstein) und Louisa Hutton (Berlin) angehörten, entschied sich für Salmona, der als einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts in Südamerika gilt.
Der 1929 in Frankreich geborene, aber seit seiner Kindheit in Kolumbien lebende Salmona begann seine Karriere als Assistent von Le Corbusier 1949 - 1957 in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Kolumbien begann er die Formensprache der Moderne auf den historischen und lokalen Kontext in Südamerika anzuwenden. Das Aufeinandertreffen und die Beeinflussung von moderner und traditioneller Architektur ist bis heute sein Thema geblieben. Er wurde, so die Jury, „ein Meister des authentischen Materials“ und verwendete Baustoffe wie Holz, Klinker und Stein gleichberechtigt mit Sichtbeton.
Seine Arbeiten seien immer individuell und im Kontrast zum Mainstream, dabei zeitlos und erfinderisch.
Ein Großteil seines Werks steht in Kolumbien, darunter die Wohntürme „Torres del Parque“ (1967) und das Nationalarchiv (1992) in Bogota.
Die in diesem Jahr zum neunten Mal verliehene Alvar-Aalto-Medaille wurde 1967 vom Finnischen Architekturverband, der Stiftung für ein Finnisches Architekturmuseum und der Architekturgesellschaft von Finnland ins Leben gerufen. Erster Preisträger war Alva Aalto selbst, der auch die Medaille entwarf, dann folgten der Schwede Hakon Ahlberg (1973), der britische Architekt James Stirling (1978), der Däne Jorn Utzon (1982), Tadao Ando (Japan, 1985), Alvaro Siza (Portugal, 1988), Glenn Murcutt (Australien, 1992) und schließlich Steven Holl (USA, 1998).
Noch bis zum 3. August 2003 findet ein Alvar-Aalto-Symposium in der Universität von Jyväskylä in Finnland statt.
Zum Thema:
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