In die Diskussion um das Stuttgarter Bosch-Areal ist Bewegung gekommen: Die Interessengemeinschaft Bosch-Areal hat ihr Nutzungskonzept präzisiert und Vertretern der Presse vorgestellt. Die Planung sieht neben einer Nutzung für das Auktionshaus Nagel ein Kino für anspruchsvolle Filme, Büros für Anwälte, Werbeleute und Medienschaffende, ein Hotel Garni, Räume für Künstler, Galerien, Läden, Reisebüros und Gaststätten vor. Der Investor, die Baufirma Müller-Altvatter, will rund 100 Millionen Mark investieren, hatte dem Land aber 42 Millionen Mark weniger als die Deyhle-Gruppe geboten. Die Interessengemeinschaft (IG) möchte das Bosch-Areal von einem zentralen Platz im Innern erschließen, die denkmalgeschützten Gebäude sollen erhalten bleiben, lediglich Teile der Innenhofbebauung und das Eckgebäude aus den fünfziger Jahren an der Breitscheid-/Seidenstraße sollen abgerissen werden. Der Architekt Wolfram Kaltenbacher machte deutlich, daß ihm an einem weitgehenden Erhalt des Areals gelegen ist. Im Deyhle-Entwurf ist ein Abriß der Stahlbetonhalle vorgesehen. Das Land favorisiert den Deyhle-Vorschlag. Baubürgermeister Mathias Hahn freut sich darüber, daß die Stadt zwischen zwei Konzepten auswählen kann und verheimlicht seine Sympathie für die IG-Alternative nicht. Am 14. Januar 1997 werden die beiden Konkurrenzkonzepte für das Areal vor zwei Ausschüssen des Gemeinderats vorgestellt. Mit einer Entscheidung ist nicht vor Ende Januar zu rechnen.
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