Der Architekt Theo Hotz hat am 13. August 1997 ein Alternativprojekt zur Bebauung des Geländes „HB Südwest“ am Zürcher Hauptbahnhof vorgestellt. Nach jahrelangen Diskussionen hatte die Bausektion des Stadtrates erst vor zweieinhalb Monaten den Plänen des Architekten Ralf Baenziger für das sogenannte Eurogate-Projekt zugestimmt.
Im Gegensatz zu Baenziger, der einen Betondeckel über die Gleise legen und diesen bebauen will, sieht Hotz Baumaßnahmen nur entlang der offenen Gleisflächen vor. Die Vorteile dieser Alternative liegen in den wesentlich geringeren Baukosten und der Möglichkeit, in Etappen zu bauen. Außerdem reduziert Hotz die Nutzflächen für Dienstleistungen, Gewerbe und Wohnungen von den ursprünglich geplanten 274.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche auf 200.000 Quadratmeter. Der neue Entwurf umfaßt einen „Gleistrakt“ an der Nordseite der Gleise entlang der Zollstraße, eine „Kongreßtrakt“ zwischen Sihlpost und Gleisen sowie ein Wohngebiet im Süden der Bahngleise entlang der Lagerstraße. Beherrscht wird das Ensemble von zwei alles überragenden Hochhäusern, den Twin Towers mit 120 bzw. 140 Metern Höhe. Einen interessierten Investor gibt es nach Aussage des Architekten bereits. Wie die Stadt mit der offensichtlich wirtschaftlicheren Alternative - einem weiteren Kapitel in der unendlichen Planungsgeschichte des Areals – umgeht, bleibt abzuwarten.