Der Agfa-Turm in München ist Geschichte: Am 17. Februar 2008 wurde das 52 Meter hohe Überbleibsel des Kamerawerks im Stadtteil Giesing mit 125 Kilogram Sprengstoff in einen Schutthaufen verwandelt. Etwa 15.000 Menschen sahen sich den Abriss des 14-geschossigen Hochhauses von 1959 an; manche zahlten gar 10 Euro Eintritt für einen Logenplatz in den umliegenden Häusern.
1896 als „optische Anstalt“ in der Gabelsberger Straße gegründet, wurden im Agfa-Werk München bald die ersten Plattenkameras gebaut. 1927 beschäftigte das Unternehmen bereits 600 Mitarbeiter. Das Münchner Werk des weltbekannten Unternehmens befand sich 1964 mit 5.500 Mitarbeitern auf seinem Höhepunkt.
Das Agfa-Hochhaus war 1959 nach den Plänen von Georg H. Winkler und Claus Winkler für die Agfa-Camera-Werke erbaut worden. Auf dem 10 Hektar großen Gelände des ehemaligen Agfa-Camerawerkes wurden ab 1982 die Entwicklung der Agfa-Gevaert-Gerätetechnik verlagert. Der ersten großen Entlassungswelle 1983 folgten weitere, 2005 kam mit der Insolvenz des Fotogeschäftsbereich das Aus für das Traditionsunternehmen. Bereits 2007 waren die Produktionsgebäude abgerissen worden.
Auf dem gesamten Areal soll u. a. auch wieder ein Hochhaus in etwa gleicher Höhe entstehen, das zu einem Drittel von Agfa-Gevaert bezogen werden soll. Die Ergebnisse des Wettbewerbs zur Nachnutzung des Agfa-Geländes, den das Büro Hierl Architekten gewann, wurde im Dezember 2006 (BauNetz-Meldung) öffentlich vorgestellt: Neben Gewerbebauten, Wohnanlagen, Kindertagesstätten und umfangreichen landschaftsplanerischen Maßnahmen sind auch ein Hotel mit 270 Betten sowie eine neue Verbindungsstraße geplant.
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hulzi | 19.02.2008 16:16 Uhrschade...
schade ists. weil wer das gebäude und die städtebauliche situation kannte weiss, dass es wirklich eine zeitlose schöne kiste war.