Am Rande der diesjährigen Landesvertreterversammlung der Architektenkammer Baden-Württemberg am 27. November 2000 forderte Kammerpräsident Wolfgang Riehle die Landesregierung zu einer intensiveren Förderung der Baukultur auf. Das Land Baden-Württemberg führe derzeit nur noch einen Wettbewerb pro Jahr durch und nehme, so Riehle, seine Verantwortung damit nicht wahr. Der Leistungswettbewerb biete immer noch die beste Gewähr für qualitätvolles, kostenbewusstes und nachhaltiges Bauen, daher bleibe die Qualität des öffentlichen Planens und Bauens bei einer solchen Auslobungspolitik auf der Strecke.
Dass Bauen auch anders organisierbar sei, zeige beispielsweise die katholische Kirchenverwaltung, die allein in der Diözese Rottenburg-Stuttgart durchschnittlich zwei Wettbewerbe im Jahr realisiere, oder die Stadt Freiburg, die eineinhalb Mal so viele Architekturwettbewerbe durchführe, wie die Landeshochbauverwaltung in gesamt Baden-Württemberg. Da gerade die staatliche Hochbauverwaltung eigentlich Pilot- und Vorbildfunktion für Landkreise, Kommunen und andere öffentliche Auftraggeber habe, bot er der Landesverwaltung die Unterstützung der Kammer bei der Durchführung von Wettbewerben an.