Wie jetzt bekannt wurde, wird seit Ende Juli 2003 der „Shin Banraisha-Raum und -Garten“ des japanischen Architekten Isamu Noguchi in der Keio-Universität (Tokio) zerstört. Die nach dem Vater des Architekten, einem prominenten japanischen Dichter und Dozenten, als Noguchi-Raum bezeichnete kleine Halle wurde 1952 in Zusammenarbeit mit dem Designer Yoshiro Taniguchi gestaltet. Trotz internationaler Proteste und eines (allerdings gescheiterten) Verfahrens hat die Universität auf Grund einer geplanten Erweiterung ihrer Rechtsfakultät bereits große Teile des Interieurs demontiert.
Zu den Protestierenden gehören unter anderem die Noguchi-Stiftungen in den USA und Japan, das Internationale Kommitee zur Erhaltung von Shin Banraisha und Professoren der Keio. Die Leiter der Universität betrachten ihr Vorhaben, den Raum im dritten Stock des neuen juristischen Gebäudes zu implantieren, als ausreichenden Denkmalschutz. Der Präsident der Isamu-Noguchi-Stiftung in New York, Isaac Shapiro, betonte, die Besonderheit des Raums, der als „Meilenstein der japanischen Kultur im 20. Jahrhundert“ gefeiert wurde, läge in seiner Beziehung zum Außenraum. Jegliche Veränderung würde einer Zerstörung des Kunstwerks gleichkommen.
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