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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-wulf_architekten_planen_ambulantes_Zentrum_in_Luzern_8603648.html

03.06.2024

Filigran und durchlässig

wulf architekten planen ambulantes Zentrum in Luzern


Auf dem Gelände des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) wird sich in den kommenden Jahren einiges tun. Während die Baustellenarbeiten für das neue Kinderspital und die Frauenklinik schon in vollem Gange sind, steht seit Mitte April auch fest, wer das Ambulante Zentrum realisieren wird. Nachdem in einem offenen, anonymen Wettbewerb verschiedene Vorschläge ausgesucht worden waren, konnten sich wulf architekten (Stuttgart/Basel) in der zweiten Phase durchsetzen. Für seinen Entwurf arbeitete das Büro mit dem Projektsteuerer PPM Baumanagement aus St. Gallen zusammen. Geplant sind zwei über einen Sockel verbundene Baukörper, die durch einen Platz, Freitreppen und eine Parkanlage mit dem räumlichen Kontext verwoben sind.

Obwohl die beiden Neubauten sowohl miteinander als auch mit dem Bestand verbunden sind, treten sie äußerlich als zwei unabhängige Volumen in Erscheinung. Die oberirdische Trennung habe neben der klaren Nutzungszuweisung den Vorteil der städtebaulichen Orientierung und Durchlässigkeit zum heutigen Spital, so die Architekt*innen. Zwischen den Neubauten und dem angrenzenden Bestand sollen zwei Freitreppen sowie der neue Spitalplatz mit kreisrundem Wasserbecken entstehen. Für den landschaftsplanerischen Entwurf zeichnet das Büro Jacob Planung aus Basel verantwortlich.

In dem kleineren, zweistöckigen Baukörper sollen die Notfallambulanz sowie ein Dachgarten für die Mitarbeiter*innen untergebracht werden. Das größere Gebäude soll sämtliche Untersuchungs-, Behandlungs-, Therapie- und Beratungsräume des Ambulanten Zentrums aufnehmen. In dessen Mitte ist ein Atrium geplant, das sich als zentraler Verteiler über alle Geschosse erstreckt. Daran angrenzend befinden sich die Empfangsbereiche, Wartezonen und die Basisdiagnostik sowie die Nutzungen der jeweiligen Geschosse. Im Erdgeschoss ist ein Restaurant vorgesehen. Das erste Untergeschoss wird als zusammenhängende Ebene für die Logistik entwickelt, das zweite und dritte Untergeschoss dienen als Parkgarage.

Für die Gebäudehülle planen wulf architekten eine „filigrane, regelmäßig gegliederte Fassade“. Damit solle der Baukörper einen Bezug zum menschlichen Maßstab herstellen. Oberhalb des Sockels ist für das Hauptgebäude eine weiße Metall-Elementfassade mit horizontalen Brise Soleil und teilweise integrierten Photovoltaik-Modulen vorgesehen. Außerdem soll es eine vertikale Begrünung erhalten.

Die Neubauten werden auf einem Grundstück stehen, das bis dato von einem Parkhaus und dem bisherigen Kinderspital besetzt wird. Durch den Um- und Rückbau werden zudem weitere Flächen frei, sodass auf dem nordöstlich angrenzenden Gelände ein großer Park entstehen kann. Mit einer Inbetriebnahme des Ambulanten Zentrums wird bis 2031 gerechnet. Die Kosten für den Neubau mit einer Nutzfläche von circa 25.400 Quadratmetern werden derzeit mit rund 195 Millionen Franken veranschlagt, das entspricht knapp 200 Millionen Euro. (dsm)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

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