Als „Platz für das Volk“ ist der Ross Garden für Schotten und Stadtbewohner Edinburghs nicht nur ein beliebter öffentlicher Raum, sondern auch Ort für bedeutende Feste wie Hogmanay, das schottische Fest zum Jahreswechsel. Auf der Freilichtbühne im Zentrum des Parks, dem Ross Pavilion, findet unter anderen auch das Abschlusskonzert des Edinburgh International Festival statt.
In den kommenden Jahren soll der Park umfassend saniert werden. Die Stadt Edinburgh lancierte dafür in Kooperation mit dem Ross Development Trust ein Regenerationsprojekt. Die Freilichtbühne soll durch ein neues Gebäude ersetzt werden, ein Café mit Besucherzentrum ist geplant, ebenso die Restaurierung der Ross Fontäne. Ende Juni waren alle Enwtürfe der prominenten besetzten Shortlist (u.a. BIG, David Adjaye und Sou Fujimoto) vorgestellt worden, jetzt folgt das Ergebnis: Gewonnen haben wHY aus Los Angeles.
Der Siegerentwurf der US-Amerikaner, die mit dem Ross Pavilion ihr erstes Projekt in Europa realisieren könnten, sieht einen landschaftlich gedachten Pavillon vor, der Bühne, Sitzreihen und Service-Räume in einer Gesamtstruktur verbindet. In organisch-schwungvollen Linien folgt der Entwurf der Topographie des Grundstücks, wodurch der Pavillon seinen monumentalen Charakter verliert und dank einem bepflanztem Dach zu einem Bestandteil der Natur avanciert.
Der Pavillon ist laut dem Ross Development Trust als Statement zu verstehen. Er soll als eine Art zeitgenössischer Gegenspieler zur auf dem Castle Rock thronenden Burg als neues Wahrzeichen der Stadt konzipiert werden. Das Streben nach einem „Bild mit internationalen Wiedererkennungswert“ ließ sich in der Jury-Auswahl lesen: renommierte, weltweit tätige Großbüros oder „die gefragtesten kreativen Köpfe der Welt“, wie Norman Springford, Vorsitzender des Ross Trust es ausdrückt. Umso ertstaunlicher (und auch erfreulicher) ist es daher, dass mit wHY einer der zurückhaltendsten Entwürfe gewonnen hat.
In Anbetracht der Bedeutung des Ortes für die schottische Identität war die öffentliche Meinung ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl des Siegers, weshalb die Bewohner Edinburghs zu allen sieben Finalisten Kommentare und Ideen einreichen konnten. Baubeginn des 25 Millionen Pfund teuren Regenerationsprojekts ist für 2018 geplant. (df/kat)
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