Am 25. Februar 2004 wurden die Ergebnisse der Überarbeitung der Konzepte zum Neubau des Münchener Hauptbahnhofes und zur Neugestaltung der Vorplätze vorgestellt: Zwei Architekturbüros sind weiterhin im Rennen. Die Büros Auer + Weber (München) und Gewers Kühn + Kühn (Berlin) sollen ihre Konzepte nochmals weiterentwickeln. Dies ist das Ergebnis der Sitzung der Empfehlungskommission vom 20. Februar 2004.
Die Kommission unter dem Vorsitz von Carl Fingerhuth (Zürich) hat der Bahn AG empfohlen, mit dem Konzept von Auer + Weber weiterzuarbeiten, die Bahn folgte diesem Vorschlag, sah aber „vor den Hintergrund der ausgesprochen komplexen Aufgabe des Umbaus unter laufenden Betrieb und der damit verbundenen Zwangspunkte für eine wirtschaftliche Realisierung auch die Notwendigkeit, zwei Arbeiten mit unterschiedlichen Ansätzen weiter zu verfolgen“, heißt es in einer entsprechenden Presseerklärung.
Die Bahn hatte in Kooperation mit der Landeshauptstadt München und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie im Januar 2003 einen Internationalen Architektenwettbewerb ausgelobt. Aus 12 Wettbewerbsarbeiten wurden im Dezember 2003 BauNetz-Meldung vom 3. 12. 2003 bereits drei Arbeiten - neben den oben genannten auch das Projekt der des Büros Benthem Crouwel (Amsterdam) - prämiert und zur Weiterbearbeitung aufgefordert. Nun stehen noch zwei Projekte zur Wahl:
- Das Konzept der Münchener Architekten Auer + Weber verfolgt das Ziel, die Bahnhofsgebäude und ihr Umfeld ganzheitlich neu zu interpretieren und aufzuwerten. Wesentlichstes Element ist die Fortführung des großzügigen Raumes der Gleishalle nach Osten auf den Bahnhofsplatz. Dazu werden die Büro- und Hotelnutzungen in einem kraftvollen „Dachkörper“ angehoben und integriert. Nach den Wünschen der Verfasser erfährt der öffentliche Raum so eine deutliche Belebung und Aufwertung. Der Hauptbahnhof soll so zum sogenannten „Stadtfoyer“ werden.
- Die Berliner Architekten Gewers, Kühn + Kühn verstehen den Hauptbahnhof demgegenüber als passgenauen Baustein im Kontext der vorhandenen Stadt. Der Entwurf vermeidet bewusst den Bruch mit dem Bestand und bindet erfolgreich alle Elemente zu einer ästhetischen und funktionalen Einheit zusammen. Hauptempfangsgebäude und Starnberger Flügelbahnhof bilden zusammen ein architektonisches Ensemble, ohne die Gewichtung ihrer Bedeutung zu verwischen.
Beide Konzepte würden nun einer sehr intensiven Überprüfung unterzogen, die sich konkret mit den komplexen Bauabfolgen bei einen Umbau unter laufenden Betrieb und den damit verbundenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzt, heißt es in der Pressemitteilung. Erst danach wird in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München und dem Freistaat Bayern entschieden, welches Konzept realisiert werden kann.
Alle zwölf Wettbewerbsarbeiten sowie die überarbeiteten Konzepte sind noch bis zum 5. 3. 2004 im Münchener Hauptbahnhof im Konferenzbereich im 1. Obergeschoss, montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, ausgestellt. Vom 8. bis 26. 3.2004 ist die Ausstellung dann im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München, Blumenstraße 28b, zu sehen.
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