Von Franziska Stein
Komplexe Strukturen, von Computern berechnet, in Serie gefertigt und von Robotern verbaut: Das ist die Vision. Was mit Kunststoff und gelegentlich auch in Stahlbeton gelingt, soll in Zukunft auch in Holz umsetzbar sein. Das Symposion „Advancing Wood Architecture – New Computational Perspectives“, das am vergangenen Freitag im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt stattfand, warf unter anderem die Frage auf, warum diese Ideen eigentlich vorher noch niemand hatte. Eingeladen von Achim Menges und seinem Institute for Computational Design (ICD) der Universität Stuttgart, tauschten sich die Köpfe der führenden Forschungsinstitute für digitales Design und Holzbau in Europa aus. Vertreten waren die ETH Zürich (Gramazio Kohler Research), die EPFL Lausanne (IBOIS, Laboratory for Timber Constructions) und die AA London (Design & Make).
Die Herausforderungen sind zunächst beruhigend bodenständig, denn auch die komplexesten Strukturen und die höchste Technik sind auf ganz einfache Probleme zurückgeworfen. Da ist vor allem die Frage der Verbindung: kleben, schrauben oder stecken? Hightech erfordert Weiterdenken – gerade in den elementaren Prozessen. Die Programmierung der Roboter ist ein weiteres Forschungsfeld, denn die hoch entwickelten Industriemaschinen arbeiten für solch ein weiches Material wie Holz zu exakt. Gerade lernen sie, mit Abweichungen und Fehlertoleranzen umzugehen.
Die Lebendigkeit des Materials ist zugleich sein größter Vorteil. Es ist unendlich verfügbar und, wenn man es verantwortungsvoll produziert, sogar nachhaltig. Zudem ist es elastisch, dynamisch und programmierbar: Luftfeuchtigkeit und feinste Parameter im Zuschnitt verändern seine Eigenschaften und erlauben hochintelligente Konstruktionen. Die Form ist dabei nicht mehr Ausgangspunkt, sondern Endergebnis digitaler Berechnungen, die sowohl architektonische als auch strukturelle Aspekte wie Licht und Fertigung von vornherein berücksichtigen.
Noch wird im Kleinen entworfen – mit wenigen Ausnahmen. Das von Gramazio Kohler Research entwickelte Holzdach des im Jahr 2016 eröffnenden Arch_Tec_Lab der ETH Zürich ist mit 2.200 Quadratmetern ein Maßstabssprung. Den Griff der digitalen Avantgarde zu den richtig großen Baustellen verhindern nicht nur technische Hürden. Einen Entwurfsprozess, der sämtliche Planungsschritte vereint, und einen Bauprozess, der zukünftig nur noch ein Knopfdruck ist, sieht zumindest die deutsche Gebühren- und Wettbewerbsordnung (noch) nicht vor.
BauNetz ist Medienpartner des Symposiums „Advancing Wood Architecture – New Computational Perspectives“. Mehr zum Thema erfahren Sie im Interview mit Achim Menges
Zum Thema:
www.advancingwoodarchitecture.com
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falken | 01.04.2015 20:19 Uhrtechnologie
mit neuer technologie gartensolitäre bauen, na ja,
das ist bestimmt kein relevantes thema der architektur,
stadt und wohnen, das sind themen,
das erinnert mich an die 90er jahre, als ebenfalls mit neuer computertechnologie das heil der architektur durch blobs ausgerufen wurde (greg lynn usw),
von greg lynn und den blobs hört man nix mehr,
mal sehen, wann diese mode hier verschwindet,