Software-Müllsammlung, Kunst aus überflüssiger Materie, Interaktion, Überraschung: Das ist das jährlich stattfindende Festival „transmediale“. Nicht nur Elektronik-Nerds, digitalen Nomaden der Gegenwart, Medienmenschen, Musikmaniacs und Freunden des bewegten Bildes sei die Schau ans Herz gelegt. Wenn auch nur temporär, beschäftigen sich etliche internationale Künstler und Architekten mit dynamischen und statischen Räumen und Architektur.
Für das Festival bauen „raumtaktik”, die Kuratoren der letztjährigen Biennale, das Haus der Kulturen der Welt in ein Emergency Camp um: Innen und Außen. Die Ausstellungsarchitektur funktioniert wie eine informelle Siedlung, ein Camp ohne logische Ordnung. In einem Prozess entstehen Räume mit unterschiedlicher Dichte. Bewegliche Elemente, Eisschollen, Eisbrecher.
Gebaut wird aus Müll, Fehl- und Überproduktionen, Sonderangeboten. Temporäres, Textiles, Improvisiertes. Die Ausstellungsarchitektur entsteht aus Holz, Planen, Wellblechplatten, Seilen. Dazu werden auch Ausstattungselemente aus abgelaufenen Ausstellungen des Hauses der Kulturen der Welt und anderer Ausstellungsorte recycelt.
Zu Gast ist unter anderem das japanisch/ungarische Künstlerkollektiv „doubleNegatives Architecture“ (dNA), das 1998 vom Architekten Soto Ichikawa ins Leben gerufen wurde. Das Kollektiv aus Architekten und Künstlern formiert sich für jedes seiner Projekte neu. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Prozesse und Instrumente zur Erfassung des Raumes als eigene Architektur. Ihre Arbeiten beinhalten ein Spektrum von Installationen, Software und architektonischem Design. Seit Mitte der 90er Jahre hinterfragt dNA stetig die grundlegenden technischen und konzeptionellen Aspekte von Architektur. „Corpora in Si(gh)te” ist 27. Januar bis zum 8. März 2009 im Collegium Hungaricum Berlin zu sehen.
Termin: transmediale, 28. Januar bis 1. Februar 2009, 10 bis 23.30 Uhr
Eröffnungsfeier: 27. Januar, 19 Uhr
Ort: Haus der Kulturen der Welt in Berlin, John-Foster-Dulles-Allee 10
Zum Thema:
www.transmediale.de
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e.gen | 23.01.2009 14:57 UhrZukunft!
Endlich mal eine Architektur, durch die man hemmunglos durchlaufen kann und die zudem leicht zu entsorgen ist!!