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19.09.2011
Flussbad
realities:united gewinnen Holcim Award
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H. Strohband | 21.09.2011 09:33 UhrWeltkulturerbe als Fototapete?
Die Monofunktionalisierung der Museumsinsel, die durch das Humboldt Forum (Schloss) noch verstärkt werden wird, ist sicher ein Problem, welches durch die Überlagerung mit anderen Nutzungen, so wie mit diesem Schwimmbecken verringerbar ist. Tatsächlich ist dieser Vorschlag einer, der die Museumsinsel von ihrem verordneten Auftrag als touristischer Event-Ort umgekehrt wieder ein Stück in Richtung Alltagsort mit einer Bedeutung für das bewohnte Berlin rückt: Nicht mehr, sondern in Wahrheit weniger Event. Mehr tatsächliche Nutzung, weniger Fotokulisse.
Die Argumentation, mit der die Kritik formuliert wird ist in ihren Bezug auf kulturelle Werte irreführend.
Man darf etwas gegen Schwimmer in der Innenstadt haben, oder gegen zu bekleidete (Schleier) oder zu unbekleidete (Bikini) Menschen, gegen Autos, gegen Hunde - das ist Geschmacksache. Allerdings muss man sich fragen, zu welchen Handlungen und Entscheidungen das berechtigt. Es ist unredlich zu suggerieren, dass die Werte der städtebaulichen Anlage, bzw. die Belange des Denkmalschutzes vom (unangepassten) Verhalten der Besucher in negativer Weise beeinträchtigt würden. Das ist Stammtisch, nicht Wissenschaft. Die sichtbaren baulichen Notwendigkeiten, die soweit hier zu erkennen ist im wesentlichen nur den Zugang zum Wasser ermöglichen, scheinen nicht so gravierend zu sein, dass sie mit den Belangen des Denkmalschutzes per se unvereinbar wären. Der Maßstab ist schließlich durch andere Projekte und Vorschläge (U-Bahn, Schlossersatz, Thyssenrepräsentanz, Bauakademieersatz mit angeschlossener Eignerresidenz etc.) weitaus stärker beansprucht. Euer Henning.
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ortz | 20.09.2011 11:43 UhrAndres und die Unesco
die stadt ist immer noch fuer die menschen da, nicht fuer die architektur. ich moechte fuer meine zukunft eine stadt in der man wohnt, in der man spass hat, public space hat viele gesichter! vielzuoft fuehlt man sich schon beobachtet und eingeschraenkt wie in einem museum. ich glaube auch schinkel wuede sich die klamotten vom leibe reissen und eintauchen...relax.
das pantheon oder der trafalger square hat leider keinen fluss vorbeifliessen~~~~~
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Ubi Quitär | 20.09.2011 09:36 UhrWeltbadeerbe als Kulturanstalt?
Ich bin ganz ihrer Meinung.
Die auswechselbare Staffage würde mich auch beim Schwimmen stören.
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Andres Lepik | 19.09.2011 16:42 UhrWeltkulturerbe als Badeanstalt?
Eine Badeanstalt vor Schinkels Altem Museum würde sicher - und nicht ohne Grund - Probleme mit der UNESCO bezüglich des Status der Museumsinsel als Weltkulturerbe hervorrufen. Es ist wohl kaum ein Zufall, dass noch keiner ein Planschbecken vor dem Pantheon in Rom oder einen öffentlichen Pool auf dem Trafalgar Square bauen wollte. Aber hier wird der modische Drang zur Event-Kultur mit dem vorgeblichen Ziel der "Reinigung" von 850 Meter Flusslauf zu einer absichtsvollen Provokation verknüpft. Das Bild, das hier vom Zentrum einer europäischen Stadt der Zukunft geprägt wird, verwandelt die einzigartige urbanistische und kulturelle Entwicklung, wie sie sich in der baulichen Gestalt von Schinkel, Messel und Chipperfield darstellt, zur auswechselbaren Staffage ubiquitärer Freizeitvergnügen.
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Lotta | 21.09.2011 12:36 Uhrdanke
Herr Strohband, besten Dank für Ihren durchdachten Kommentar! Ich bin ganz Ihrer Meinung, hätte es aber nicht so wunderbar formulieren können.