- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
01.02.2011
Der (un)entschiedene Wettbewerb
raumlabor baut modulare Kunst-Stadt in Berlin
14
eva h | 08.02.2011 12:33 Uhr1-2-3 und schon...
...sind wir beim baunetz wieder ganz unten im diskussions-niveau angekommen. danke clemens, danke leo. schade, dabei wäre eine debatte darüber, was denn nun kritik ist und was nur so aussieht gerade im architektonischen zusammenhang (ob nun gebäude oder öffentlicher raum, die grenzen sind ja auch oft fliessend und welches gebäude verändert denn den umliegenden raum nicht?) fände ich nicht so zentral.
ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass sich raumlabor hier zum diener eines systems machen, dem sie kritikfähigkeit attestieren, wo keine vorhanden ist. dem hofnarren-argument würde ich allerdings folgen, das waren raumlabor doch schon immer oder? und eine anbiederung an den maximalen erfolg erkenne ich hier auch nicht. oder ist der gewinn eines wettbewerbs hier schon als schleimerei und nähe zu den möchtigen zu qualifizieren? dann weiter viel erfolg, liebe kollegen.
13
Leo HH | 07.02.2011 16:05 Uhr@Clemens
Da hat wohl jemand etwas sehr missverstanden.
Soweit ich @P Berlin verstehe, ging es eben gerade nicht um Häuser, sondern um eine Besetzung des öffentlichen Raumes oder auch Diskurses mit einem Gehabe, welches sich als Kritik generiert, tatsächlich aber keine ist. Es ist eine Anbiederung, mehr leider nicht.
Aber Architekten denken tragischerweise eben immer in Häusern, wobei denken in diesem Zusammenhang fast eine Übertreibung ist.
12
Clemens | 07.02.2011 14:12 Uhr@P Berlin
Seltsam verquaster Blödsinn, was Sie da schreiben. Wieso ist denn bitte eine temporäre Kunst-Ausstellung in berlin eine staats- (bzw. system-)stützende Maßnahme? Und vor allem: welches System wird denn da bitte gerade noch so vor der Revolution gerettet (puh, das war knapp, gerade noch eine Kunstausstellung gemacht...)
Von den Architekten zu verlangen, Armut, Arbeitslosigkeit und Bildungsdefizite auszugleichen, erscheint mir etwas viel auch wenn es natürlich schön&wunschenswert wäre, wenn wir all das mit einem Gebäude für 300.000 Euro direkt am Berliner Hauptbahnhof ausradieren könnten.
ps. Ich bin mir sicher, wenn es ein solches Gebäude gäbe, dass raumlabor dieses gerne bauen würden. Ob als Henker, Hofnarr oder Retter des "herrschenden Systems" wäre mir persönlich dann auch egal....
11
P Berlin | 06.02.2011 13:18 UhrWas machen Raumlabor da eigentlich?
Ein Vergleich:
Ein Seelenheiler macht die seelisch lädierten Soldaten wieder einsatzfähig,
die Psychotherapie macht die Leute wieder fit für die Leistungsgesellschaft
die Kirche gibt den Abgehängten wieder Kraft: Vor Gott sind alle gleich.
Raumlabor übernimmt das für den staatlichen Kulturbetrieb.
Nun ist es nicht so, das Raumlabor einen direkten Auftrag haben.
Sie machen es aus freien Stücken, immer den größten Erfolg vor Augen,
eben so, wie andere eingefleischte Konkurrenzwesen der Leistungsgesellschaft auch.
Raumlabor suggeriert dem politisch verirrten Bildungsbürger,
dass das System tatsächlich kritisiert werden darf.
Dieses kritisieren dürfen beeindruckt die Bildungsbürger so sehr,
dass es Niemanden mehr auffällt. Es gibt gar keine Kritik bei Raumlabor,
denn es wird ja suggeriert, dass das System zwar klemmt,
aber verbesserungsfähig ist.
Das System ist in Ordnung, es wird nur schlecht geführt.
Hier eine Performance für die Abgehängten,
dort ein paar Container, die das System jung und cool aussehen lassen,
schon sind die Bildungsbürger zufrieden. "Es bewegt sich noch was."
Systemabhängige aber unliebsame Nebenwirkungen (Armut, Arbeitslosigkeit, Bildungsdefizite) werden gelindert und besser aushaltbar gemacht, um die Revolte zu verhindern.
Niemanden fällt das auf, außer der Obrigkeit. Die weiß, was sie an Raumlabor hat.
10
Miriam | 06.02.2011 02:35 Uhrmodulare Kunst-Stadt
Nochmal von vorne... der hauptsächliche Eintrag wurde anscheinend nicht registriert:
Also, dieses Projekt erinnert mich an meinen Quai des Arts (quaidesarts.blogspirit.com) der im letzten September in Neukaledonien (Südpazifik) stattfand. Die Grundidee war der Fakto, dass die bestehenden kulturellen Institutionen (und Bauten) oftmals die Initiativen und Arbeiten der hiesigen Künstler nicht beherbergen können oder wollen, und dass man daher einfach gzwungen ist, sich & uns (den bildenden Künstlern, die in Neukaledonien arbeiten und leben) diesen Ort einfach selber bauen muss.
Aber die Situation hierzulande ist natürlich nicht die selbe wie in Berlin.
P.S. Kommetar 8
9
Robert | 05.02.2011 15:35 Uhrkarawane
Konsequenterweise sollten die Container und LKWs eigentlich in Berlin und anderen Städten unterwegs sein, als nur in der Nähe der Heidestraße zu stehen, wo es sowieso schon sehr viele Quadratmeter Ausstellungsfläche gibt.
Eine mobile Galerie und eine Bar im LKW, die durch die Berlin fahren findet man im Internet unter "WientjesGoGo".
8
Miriam | 05.02.2011 10:29 UhrP.S.
Der Link zwischen den Künstlern und den Architekten ist nicht einfach, und war es auch bei uns nicht...
Aber das Ergebnis war insgesamt gelungen!
7
J.H. Berlin | 05.02.2011 00:08 Uhrneuer Versuch
Leicht durchschaubar, die Raumlabor-Projekte.
Man kennt es von Architekten.
Beim Anblick der Slumhütten fasziniert sie die Collage aus Abfallmaterialien. Dann bauen sie es zuhause nach und schon gilt´s als politisch korrekt. So zynisch funktioniert´s auch hier.
Berliner Wagenburgen als Vorbild.
Die marketingerprobten "Raumlaborer" wissen das: mit einer Mischung aus Kulturpopulismus und Hippnessfaktor kriegt man sie alle:
die Regierenden,
das Feuilleton
und die politisch gedankenlose aber partyerfahrene Künstlerhorde.
Diese Leute können sich der Liebe und Zuneigung der Mächtigen sicher sein.
6
Judith Siegmund | 04.02.2011 13:18 Uhrie Architekten sind die eigentlichen KünstlerInnen
Ein architektonisches Konzept, das die Interpretation der kulturellen Lage mehr den KünstlerInnen überlassen hätte und nicht selbst schon alles entscheidet, hätte ich passender gefunden.
5
tektus123 | 02.02.2011 23:07 Uhr"mag ich"
@ be berlin >> sind dann dixi-klos auch architektur, liebes be berlin? Die sind raumbildend und haben sogar noch eine funktion!
Auch wenn die grenzen zwischen architektur und kunst fließend sind: die sensiblen minimalistischen raumelemente von Donald Judd würden in der modularen kunststadt am formenkanon untergehen, die phantastischen rauminstallationen von olafur eliasson würden mangels projektionsflächen verhungern. Feste häuser werden von machthabern und bekommern gebaut. Architektur braucht das material, aber strahlt aus dem wesen. Ein dixi-klo strahlt auch. Aber aus welchem wesen? Nur material schafft keine architektur. Nur provokation schafft keine kunst. Die manifestation der armseligkeit mag sexy sein. Für welchen hundeführer?
4
be berlin | 02.02.2011 12:16 Uhrmag ich
ist doch eine passende antwort auf die aufgabenstellung. das mit dem sponsoring finde ich übel, aber vielleicht greift ja dann die stadt ein und macht eigene "Be Berlin"-Container....
und: natürlich ist das architektur, lieber tektus, denn es ist raumbildend. wo trennen sie denn noch zwischen kunst und architektur, wenn sie donald judd oder olaffur eliasson anschauen? oder sollten wir mit der diskussion hier auf das niveau runter müssen, dass architekten nur feste häuser bauen, die 1000 jahre halten, und alles andere den echten menschen überlassen? bitte nicht.
3
architecturenow | 02.02.2011 12:11 Uhrkunst am bau
ein beeindruckendes bild wird sich da dem berlin-besucher zukünftig am hbf in rufweite des kanzleramtes bieten.
eine ansammlung von baucontainern, gebrauchten zelten und lkw's als ausstellungsobjekte für kunstgegenstände.
phantastisch.
ich schlage vor das ganze noch mit dem schriftzug "arm, runtergekommen aber geil" im stil der berliner tourismuswerbung zu würzen.
damit auch jeder besucher merkt das er sich in der rumpelkammer der rebuplik befindet. inmitten von kulissen aus "mad max" oder "the day after"...
2
tektus123 | 01.02.2011 21:43 UhrSoll das Architektur oder Kunst sein?
Soll das Architektur sein oder der Kunst Konkurrenz machen? Getreu nach dem Motto Coop Himmelb(l)aus:"Architektur muss (blenden) brennen." Die Aushöhlung der Sinnhaftigkeit von Architektur geriert in ihrer Provokation das Obsoletum. Architekten werden zu Werkzeugen zynischer Politiker und schaffen sich dadurch selbst ab. Wenn kein Geld mehr für den Schäferhund da ist, muss eine CD mit blökenden Schafen ausreichen.
15
pffff | 09.02.2011 11:14 Uhralso bitte
... der traum vom "revolutionären" Architekten woher kommt das eigentlich und wann ist damit Schluß? Architektur ist, insbesondere im größeren Maßstab, einem Auftraggeber verpflichtet. Meistens sind diese nicht besonders dafür zu gewinnen, dass in ihrem Auftrag und mit ihrem Geld Kritisches gebaut wird. Tempel, Kirchen, Paläste, Bürgerhäuser, Bahnhöfe, Industrieanlagen, etc. etc. wo soll da einmal kritische Architektur mit politischer Aussage zu sehen sein? Natürlich ist man, wie hier raumlabor, höchstens in der Lage, bezahlt vom Auftraggeber dessen Hofnarr zu sein. Aber: immerhin nicht dessen willfähriger Handlanger (Kleihues BND, Stellas Stadtschloss, etc) sondern sein lustig klimpernder Schelm. Dafür schon mal: Respekt!