Nicht nur der deutsche Beitrag wird sich auf der kommenden Architekturbiennale mit der Flüchtlingskrise befassen. „Orte für Menschen” lautet der Titel für den Österreich-Beitrag der 15. Architektur-Biennale 2016 in Venedig. Kommissarin ist Elke Delugan-Meissl, die ihren Biennale-Beitrag nicht nur in Venedig zeigen wird. Sie wird gleich ziemlich konkret und möchte drei Projekte in Wien initiieren, die sich mit der Gestaltung leerstehender Immobilien für die temporäre Unterbringung von Einwanderern in laufenden Asylverfahren auseinandersetzen.
Für diese Aufgabe hat Elke Delugan-Meissl nun drei Wiener Architektur- und Designbüros ausgewählt, die in den nächsten Monaten „die Handlungsspielräume von Architektur im sozialen Bereich und die Potentiale des städtischen Umfelds“ ausloten sollen: Neben dem Wiener Büro Caramel Architekten werden das Designstudio EOOS von Martin Bergmann, Gernot Bohmann und Harald Gründl sowie das Studio the next ENTERprise architects an dem Projekt teilnehmen.
Die Architekten werden in Zusammenarbeit mit NGOs die Adaptierung leerstehender Gebäude planen und betreuen. Auf diese Weise sollen menschenwürdige Lebensräume für die Betroffenen gestaltet und die Zuständigkeit der Architektur für soziale Belange einem Reality-Check unterzogen werden. Im Rahmen der Architektur-Biennale in Venedig werden die Ergebnisse der Teams einer breiten Öffentlichkeit präsentiert – Alejandro Aravenas Titel der Hauptausstellung „Reporting from the Front“ wird in Österreich beim Wort genommen.
Die Konzeption des Beitrages wird von Elke Delugan-Meissl in Zusammenarbeit mit Liquid Frontiers und ihrem eigenen Büro DMAA entwickeln.
15. Architekturbiennale in Venedig
28. Mai bis 27. November 2016
Zum Thema:
www.labiennale.org
www.ortefuermenschen.at