Woher kommen die Dinge, die wir konsumieren? Wieviel verbrauchen die Objekte, die uns umgeben? Was bewirken die Gebäude, in denen wir wohnen? Das Gefühl der Verantwortung für unseren täglichen Konsum hat sich schon längst auf die Architektur übertragen. Die beiden Büros Studio McLeod und Ekkist (beide London) haben nun ein Wohnhaus entwickelt, das von der Herkunft der Baumaterialien bis zur endgültigen Nutzung seiner Bewohner auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit setzt. Ori House ist das Modell für ein ökologisches und individuell anpassbares Fertighaus zum Selberbauen, das auch das Schöne nicht außer Acht lässt.
Das Ori House ist eine Holzkonstruktion. Seine vorgefertigten Außenwände bestehen aus Hanfbeton und Stampflehm mit einer Holzverkleidung. Aus diesen rein natürlichen Materialien und viel Glas formen die Architekten eine skulpturale Gebäudefigur. Mit großen Fenstern auf allen vier Seiten ist dieser Typ für ein freies Grundstück, bestenfalls in der Natur, entwickelt. Nach dem Prinzip „Daylight First” soll das natürliche Licht die hauptsächliche Innenraumbeleuchtung im Ori House darstellen. Lichtintensive Aktivitäten wie Lesen oder Kochen planen die Architekten für entsprechende Fensterplätze. Neben dem geringen Energieverbrauch versprechen sich McLeod und Ekkist dadurch auch eine stärkere Synchronisation von Alltagsrhythmus der Bewohner und natürlichen Tageszeiten, was angeblich zu einem erhöhten Wohlbefinden führen soll.
Die einzelnen Räume legen sich um einen offenen Kern, eine Art Mini-Lichthof, der den zentralen Wohnraum darstellt. Angewinkelte Wände im Eingangsbereich dämmen den Schall. In die Fensterrahmen integrieren die Architekten ein mechanisches Ventilationssystem. Vor allem tendenziell feuchte Räume wie das Badezimmer können dadurch trocken gehalten werden. Der flexibel gestaltbare Grundriss wird mit atmungsaktiven Lehmwänden aufgeteilt, Steckdosen sind in die Fußleisten integriert und lassen sich auch nach der Konstruktion umplatzieren. Das Ori Haus, für das Ekkist und McLeod noch nach Vertriebspartnern suchen, wird übrigens bei Bestellung samt Blumenkübeln für den Innenraum geliefert. Pflanzen im Haus sind nämlich Teil des gesamten ökologischen Konzepts. (sj)
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schlawuki | 06.03.2018 18:29 Uhrwarum
warum müssen denn die herrschaften architektenkollegen hier bitte so hämische und wenig konstruktive kommentare abgeben?
das versteh ich leider nicht.
ich freue mich daran das sich kollegen gedanken zu architektonischen, gesellschaftlichen und ökologischen themen machen und sie zu papier bringen.
und ,wie in diesem fall, einer breiten öffentlichkeit zur diskussion stellen.
das ist total okay und unterstützenswert.