Alles aus Holz: 21 Etagen, 55 Wohnungen und eine Tiefgarage. Insgesamt 14.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche will Team V Architectuur (Amsterdam) gemeinsam mit dem Energieunternehmen NLE aus Holz realisieren.
HAUT, so der Name des Projekts, soll zudem nahezu ein energetischer Selbstversorger werden, nicht als kleine Blockhütte auf dem Land mit Wassertank im Garten also, sondern als urbanes Ökowunder auf 73 Metern Höhe in Amsterdam. Im neuen Amstelkwartier, das mit 4000 Wohnungen, Geschäften und einem Park gerade im Süden der Stadt entsteht, wird ab 2017 das womöglich höchste hölzerne Hochhaus der Welt gebaut.
Das ökologische Konzept von HAUT ist total. Jede Menge glänzende Schlagwörter lassen sich mit diesem innovativen Holzbau verbinden: „kohlenstoffneutrale Stadt“, „Energie generierende Fassade“ oder „Wasserwiederaufbereitung“. Mit den kreuzweise verleimten Holzplatten, die das maßgebliche Konstruktionsmaterial sind, sollen auch drei Millionen Kilo CO2 kompensiert werden – eine beeindruckende, aber auch ungewöhnliche Maßangabe.
Wird HAUT schon in ökologischen Superlativen geplant, so soll auch der Auftritt des Gebäudes nicht unscheinbar sein. Expressiv schlägt der vertikale Riegel an einer Seite spitz aus, das Sockelgeschoss ist sogar gänzlich auf einem dreieckigen Grundriss geplant. Das Architektenteam zieht auf der Fassade starke klare Linien. Mit hellgrau abschließenden Etagenplatten und durch hohe Fenster werden die Geschosse artikuliert, scheinbar zufällig sollen die vereinzelten Balkone auskragen.
Im Erdgeschoss, auf der dreieckigen Grundfläche des Gebäudes, werden Team V und die Projektpartner einen Wintergarten einrichten, den HAUT Hortus. Die Bewohner und die Nachbarschaft können dort nicht nur entspannen und sich treffen, sondern ihr eigenes Gemüse anpflanzen. Mit dieser Zuspitzung des urban gardening ist das ökologische Konzept auch sozial abgerundet. (sj)
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