Hinterhofbüros mit kleiner Bialetti, billige Kapselmaschinen in der Studiogemeinschaft oder geleaste Vollautomaten im Großraumbüro: Architektinnen und Architekten beschaffen sich auf recht unterschiedliche Weise ihr Koffein. Einen ganz eigenen Weg gehen jetzt COBE: Die Kopenhagener holen sich ein komplettes Café in ihre neuen Räumlichkeiten im Stadtteil Nordhavn.
Dadurch schlagen die Verantwortlichen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Nicht nur stellen sie so eine reibungslose Versorgung ihrer rund 130 Mitarbeiter sicher, sondern sie tragen auch zum Erfolg ihres eigenen Masterplans bei. Die Umgestaltung des Nordhavns erfolgt nämlich nach einem Entwurf von COBE, die dort auch ihren bekannten Silo-Umbau realisieren konnten.
Das neue Büro liegt im Pakhus 54 am Orientkaj 4 direkt gegenüber der International School von C. F. Møller. COBE konzipierten das Café als Übergangs- und Begegnungszone, in der Architektur und Design nicht nur in Form der eigenen Arbeit, sondern – über Bücher und Magazine – auch in allgemeinerer Form ihren Platz haben. Bewirtschaftet wird das Café in Zusammenarbeit mit dem lokalen Unternehmen Depanneur, das in Kopenhagen mehrere Niederlassungen betreibt.
Bemerkenswert ist an diesem Projekt zweierlei: Zum einen die Nähe, die hier ein professionelles, international agierendes Kreativunternehmen zulässt. Zum anderen, wie zurückhaltend sich die doppelte Funktion des Cafés im Alltag darstellt. Denn effektiv handelt es sich hier ja doch irgendwie um die Lobby eines Büros. Aber uninformierte Besucher werden das im Alltag gar nicht bemerken. Dabei hilft auch die Signaletik an der Fassade: Kaffee wird dort sehr groß versprochen, und erst darunter liest man klein: COBE. (sb)
Fotos: Rasmus Hjortshøj - COAST, Rasmus Kramer Schou - MigogKbh.dk
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