Die Gemeinden Oberriet und Rüthi im Schweizer Kanton St. Gallen altern rasch. Das kann man zumindest aus einer Analyse der Gemeinden zum Bedarf an Wohnraum für Pflegebedürftige ableiten. Das lokale Altersheim kann den Bedarf längst nicht mehr decken. In der Vergangenheit wurde die heutige, mehrteilige Anlage deswegen schon mehrmals erweitert. Durch den sukzessiven Anbau entstand ein Komplex mit langen und horizontalen Erschließungswegen, die als ineffizient und zu kostenintensiv gewertet werden.
 
Gleichzeitig stiegen die Anforderungen an Wohn- und Pflegeheime stetig.
Es war also Zeit für eine Erneuerungsstrategie. Die beiden Gemeinden kooperierten und lobten 2014 einen selektiven, anonymen Wettbewerb zur Sanierung und Erweiterung des bestehenden Heimes um 72 Zimmer aus.
 
Die Jury, der Rolf Huber, Thomas Ammann, Gundula Zach, Bruno Bossart und Andreas Hagman angehörten, konnte folgende Preise vergeben:

• 1. Preis: „klee“ von kit architects (Zürich)
• 2. Preis: „blossom“ von GFA Gruppe für Architektur (Zürich) und Truntz + Wirth (Uzwil)
• 3. Preis: „picus“ von Gäumann Lüdi von der Ropp Architekten (Zürich)
• 4. Preis: „Kleiner Kasten“ von Igual&Guggenheim Architekten (Zürich)
• 5. Preis: „Die schöne Libelle“ von Carlos Martinez Architekten (Berneck)

Das Gewinnerprojekt von kit architects (Zürich), mit dem die Architekten den bestehenden Rundbau um zwei Hofgebäude erweitern, wurde für seine attraktiven Aufenthaltsbereiche, großzügige Raumfolgen und die effiziente Liefer-und Parksituation gelobt. Jede Wohngruppe mit 12 Zimmern verfügt über einen gemeinsamen Aufenthaltsbereich mit Loggia. Der erweiterbare Speisesaal erfüllt räumlich den Wunsch der Heimleitung nach größeren Veranstaltungen. Oberlichter inszenieren die innenliegenden Foyers und den sogenannten Andachtsraum effektvoll. Die Architekten wurden aufgefordert, ihr Projekt weiter zu bearbeiten. (df)

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